Nürnberg - Die Quitte wird gemeinhin immer als eine Frucht wahrgenommen, die nicht sonderlich einsatzfähig ist. Doch neben Kompott, Sirup oder Gelee ist sie der Gamechanger in einem simplen Blechkuchen - unser Rezept aus Franken.

Derzeit läuft die Quittenzeit in Franken langsam ihrem Ende zu - deswegen nutzen wir die Chance und bringen sie in einen saftigen Kuchen, der so auch herrlich in den Sommer passt. Auch die Äbtissin Hildegard von Bingen buk - der Überlieferung nach - gerne mit dem Kernobst.

Zur Umsetzung des Rezepts für fränkischen Quitten-Blechkuchen sollte man 50 Minuten Arbeitszeit und rund 30 Minuten Backzeit einplanen.

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Saftig und fruchtig: Die feinherbe Note der Quitte verleiht dem Rührkuchen einen besonderen Dreh. © Andrea Munkert

Die Zutaten für den fränkischen Quittenkuchen (ein Backblech)

1,3 Kilogramm frische Quitten aus Franken

350 Gramm (Dinkel-) Mehl

5 Eier

3 Teelöffel Backpulver

150 Milliliter Leitungswasser

Saft aus einer Zitrone

2 Esslöffel Rohr- oder Rübenzucker

1 Prise Zimt

bei Bedarf 2 bis 5 Nelkenknospen

300 Gramm weiche Butter

200 Gramm Zucker

1 Päckchen Vanillezucker

1 Prise Salz

bei Bedarf:

eine Handvoll Mandelblättchen

Puderzucker zum Bestäuben

Die Zubereitung des fränkischen Quitten-Blechkuchens

Zum Start werden die Quitten gewaschen und mit einem Tuch entflaumt. Anschließend werden sie geschält und entkernt - am einfachsten gelingt das bei der harten Frucht, indem man sie zunächst viertelt. Dann werden daraus jeweils zwei Zentimeter dicke Spalten geschnitten.

Im nächsten Schritt werden 150 Milliliter Wasser, zwei Esslöffel Zucker, der Zitronensaft und Zimt in einem Topf aufgekocht und stetig umgerührt. Nach einem kurzen Aufkochen wird die Plattentemperatur heruntergedreht: Bei mittlerer Hitze werden die Quittenspalten in den Topf gegeben, eingerührt und bei geschlossenem Deckel rund 20 Minuten gedünstet. Wichtig: Immer wieder umrühren!

Anschließend werden die weichen Quittenspalten abgeseit - sie sollten gut Zeit haben, um ordentlich und ausgiebig abtropfen zu können.

Jetzt geht es an die Rührteigmasse, die die Grundlage des Kuchens bildet. Dafür benötigen wir 300 Gramm weiche Butter, 200 Gramm Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 Prise Salz und fünf Eier, 350 Gramm (Dinkel-) Mehl und 3 Teelöffel Backpulver.

Saftiger Rührteigkuchen bildet die Basis für den fränkischen Quitten-Blechkuchen

Wie in unserem Grundrezept für saftigen Rührkuchen angegeben, geht man dabei wie folgt vor: Zuerst wird die weiche Butter mit dem Zucker, dem Vanillezucker und der Prise Salz zu einer weichen, flüssigen Masse mithilfe einer Küchenmaschine vermengt. Dann werden nach und nach die Eier hinzugegeben. Währenddessen werden Mehl und Backpulver vermischt und Klümpchen aus dem Mehl entweder herausgedrückt oder mittels eines Siebs pulverisiert. Im nächsten Schritt wird das Mehl-Backpulver-Gemisch in die Eier-Zucker-Butter-Masse untergehoben und anschließend verrührt.

In der Zwischenzeit kann der Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze aufgeheizt werden.

Ist ein homogener Teig entstanden, wird dieser auf einem mit Backpulver ausgelegtem Blech verteilt und mit einem Backspachtel oder einem breiten Messer gleichmäßig glatt gestrichen, sodass der Blechkuchen ebenmäßig aus der Röhre kommt. Zuletzt verteilt man die weichen und abgetropften Quittenspalten auf der Rührteigmasse. Wer möchte, toppt den flachen Kuchen noch mit Mandelblättchen.

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Ein Blechkuchen mit einer Winterfrucht aus Franken: Hier macht die Quitte den Unterschied. © Andrea Munkert

Für 25 Minuten kommt der Kuchen in den Backofen - am besten auf eine der unteren Schienen, damit nichts verbrennen kann. Auch sollte man während der Backzeit immer wieder ein Auge auf den Blechkuchen werfen, damit nicht eine Ecke verkohlt. Notfalls eine Schiene tiefer setzen oder das gefährdete Eck mit Alufolie abdecken.

Anschließend abkühlen lassen und bei Bedarf mit Puderzucker bestäuben.