Nürnberg/Fürth - Ein Jahr, nachdem heftiger Regen über die Region gezogen ist, stellt sich die Frage, wie es um die regionalen Hochwasserschutzmaßnahmen steht.

Am Freitagabend zogen erneut heftige Gewitter über Franken. Während das Bardentreffen wetterbedingt unterbrochen werden musste, gingen bei den Feuerwehren in Nürnberg innerhalb einer Stunde 150 Anrufe ein. Das Wetter war intensiv: In der Äußeren Bayreuther Straße wurde auch eine Unterführung überflutet.

Die Bilder erinnern an vergangene Hochwasser, etwa das im Jahr 2024, bei dem mehrere Personen aus Unterführungen gerettet werden mussten. Bereits im vergangenen Jahr stellte sich in diesem Zusammenhang die Frage, wann Nürnberg endlich zur Schwammstadt wird. Was hat die Stadt seither unternommen?

Seit 1993 bis März 2023 wurden 437 Versickerungsanlagen registriert, wie die Stadt Nürnberg in ihrem Grundwasserbericht 2023 mitteilt. „Über diese wird eine Fläche von ca. 2,1 Mio. m² bzw. 210 ha entwässert (d. h. ca. 2–5 % der versiegelten Fläche in Nürnberg).“ Hinzu kommen Anlagen, welche auf private Flächen errichtet sind. Da diese erlaubnisfrei sind, werden sie jedoch nicht registriert. Aktuellere Zahlen kann die Stadt zu diesem Thema nicht übermitteln, erklärt die Verwaltung auf Anfrage.

Grundsätzlich sei es jedoch so, dass bei allen Maßnahmen, bei denen in Gewässer eingegriffen wird, mehr Raum für die Gewässer geschaffen werde. Neben Ausgleichsflächen – wie zuletzt am Gaulhofer Graben – hat die Stadt bereits Ausbaumaßnahmen an mehreren Gräben vorgenommen und plant künftig einen naturnahen Ausbau des Fischbachs auf dem Gelände des Martin-Behaim-Gymnasiums, betont die Verwaltung. Darüber hinaus sind ein naturnaher Ausbau sowie eine ökologische Aufwertung in Wetzendorf und Hochwasserschutzmaßnahmen in Altenfurt vorgesehen.

Die Stadt unterstützt derzeit im Rahmen der Förderprogramme „Mehr Grün für Nürnberg“ und „Initiative Grün“ die private Dach-, Fassaden-, Freiflächen- und Hofbegrünung.

Auch Fürth fördert

Auch die Stadt Fürth bemüht sich, das Schwammstadtkonzept für private Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer attraktiver zu gestalten. Seit 2025 können diese beispielsweise eine Reduzierung der Niederschlagswassergebühren beantragen – vorausgesetzt, die eigene Grundstücksentwässerungsanlage ist mit einer Zisterne, die an die öffentliche Entwässerungseinrichtung angeschlossen ist, und/oder einem begrünten Dach zur Regenwasserrückhaltung ausgestattet.

Zudem wurden seit Beginn des Förderprogramms „Fürth blüht auf“ insgesamt 233 Maßnahmen gefördert, um private Grundstücke beziehungsweise Häuser zu begrünen.

Einzelne Schwammstadtelemente sind in aktuellen Bauleitplanverfahren berücksichtigt, erklärt die Fürther Stadtverwaltung. Diese sollen an verschiedenen Standorten bei Farrnbach, Vach und Stadeln entstehen. Wie die Stadt Fürth mitteilt, wurde für das Einzugsgebiet des Farrnbachs zudem ein Sturzflutmanagement erarbeitet. Dieses befindet sich derzeit in interner Abstimmung. Im neuen Baugebiet „Westlich Magnolienweg“ soll das gesamte Niederschlagswasser von öffentlichen sowie privaten Flächen innerhalb des Gebiets selbst versickern.

„Dieses Versickerungsmanagement wird durch abflussdämpfende Dachbegrünungen sowie eine lockere Bebauung mit geringen Versiegelungsflächen unterstützt“, betont die Stadt.

Immer topaktuell informiert bleiben über die wichtigsten Themen aus der Region? Über unseren neuen WhatsApp-Kanal erfahren Sie alle Neuigkeiten aus erster Hand.

Hier geht es direkt zum WhatsApp-Channel - eine „Schritt für Schritt“-Anleitung finden Sie hier.