Nürnberg - Sintflutartiger Regen hat in Nürnberg Mitte August für Überschwemmungen gesorgt. Viele Städte planen daher einen Umbau, um künftig besser mit Extremwetter fertig zu werden. Doch das dauert zu lange. Auch Bauverbände machen Druck auf die Politik.

Innerhalb einer knappen Stunde kamen am 17. August 2023 in Nürnberg mehrere Dutzend Liter Regenwasser pro Quadratmeter runter – eine Menge, die selbst das großzügige Abwassersystem der Stadt überforderte. Fest steht: Wasser sammelt sich immer am tiefsten Punkt, und gegen vollgelaufene Unterführungen und Keller ist man ab einer gewissen Niederschlagsmenge machtlos. Aber zumindest meterhohe Überflutungen wie zuletzt am Steinbühler Tunnel könnten künftig verhindert werden.

"Wasser muss frühzeitig in der Regional- und Bauleitplanung unserer Siedlungen und bei der Planung unserer Gebäude und Infrastruktur und letztlich auch bei der Bauausführung berücksichtigt werden". Das fordert die Verbände-Kooperation "Wassersensibles Planen & Bauen", in der sich wichtige bayerische Berufsverbände und Vereinigungen im Bausektor zusammengeschlossen haben. Auch der Bund Naturschutz (BN) in Nürnberg fordert einen Umbau zur Schwammstadt.

Grundidee einer Schwammstadt ist, dass das Niederschlagswasser an dem Ort, wo es anfällt, an der Oberfläche wie bei einem Schwamm "aufgesaugt" und zwischengespeichert wird. Versickerungsfähige Verkehrsflächen, zusätzliche Grüngürtel und Fassaden- und Dachbegrünungen können die Widerstandsfähigkeit gegen sehr starke Regenfälle erheblich vergrößern. Um das in Nürnberg zu ermöglichen, könnte man zum Beispiel in stark versiegelten Stadtteilen sogenannten Rigolen anlegen. Das sind unterirdische Pufferspeicher, die das Regenwasser aufnehmen und langsam an das umliegende Erdreich abgeben.

Weshalb schon bei Überschwemmungen von 30 bis 50 Zentimetern Lebensgefahr droht und warum manche Nürnberger Wohnhäuser durch Hochwasser im schlimmsten Fall auf Dauer unbewohnbar werden könnten, lesen Sie im hier im Hintergrundartikel auf NN.de.