Nürnberg - Der Tiergarten Nürnberg hat seinen Pavian-Bestand verkleinert und dafür zwölf Tiere getötet. Nachdem vor Ort und im Netz Kritik in Sachen Kommunikation die Runde machte, äußern sich die Verantwortlichen nun ausführlicher zu der Angelegenheit.

Es ist ein Vorfall, der aktuell deutschlandweit für große Aufregung sorgt: Der Nürnberger Tiergarten hat am Dienstag (29. Juli 2025) die eigene Pavian-Population verkleinert. Wie die Verantwortlichen in einer Stellungnahme bekannt gaben, seien zwölf Tiere durch einen „Kugelschuss“ getötet worden.

Zuvor gaben die Verantwortlichen in den Morgenstunden überraschend bekannt, dass die Anlage aus betrieblichen Gründen geschlossen bleibe. Mehr Informationen gab es nicht, anschließend mauerte man gemeinsam mit der Stadt über Stunden. Vor dem Eingang fuhr derweil ein Großaufgebot der Polizei auf, um Demonstrantinnen und Demonstranten zu überwachen, die sich vor dem Areal positioniert hatten. Schnell machten nach dieser betrieblichen Ankündigung nämlich die ersten Gerüchte die Runde – hier könnten heute wirklich Paviane getötet werden.

Unter Menschen vor Ort und auch im Netz vor allem Thema: Dass über Stunden keinerlei Informationen an die Öffentlichkeit oder die Presse kommuniziert wurde. Zu dieser Kritik hat der Tiergarten nun auch ausführlicher Stellung bezogen.

Auf eine Nachfrage von nordbayern.de hin, warum man sich nicht dazu entschlossen hatte, offen über die Gründe zu informieren, erklärt eine Sprecherin nun: „Der Tiergarten hat die Schließung als betriebsbedingt begründet, weil er dafür Sorge tragen musste, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der unbedingt erforderlichen Konzentration und Sorgfalt arbeiten konnten.“

Es habe „massive Bedenken“ gegeben, dass dies nicht gewährleistet hätte werden können, „wenn er (der Tiergarten Anm. d Red.) die Tötung der Tiere im Vorfeld angekündigt hätte“.

Aus Sicht der Verantwortlichen hätten die Aktionen „im Laufe des Nachmittags“ diese Befürchtungen dann auch bestätigt. Weil vereinzelte Personen versuchten, das Gelände zu stürmen, hatte die Polizei vorübergehend auch Menschen in Gewahrsam genommen.

Demonstrantinnen und Demonstranten vor Ort, aber auch zahlreiche Userinnen und User im Netz hatten hierzu die genau gegenteilige Meinung: Hätte man früher offener über den Vorgang informiert, hätte sich die Stimmung vor den Toren vielleicht nicht so aufgeheizt, so der Tenor auf dieser Seite.

„Zudem stellt sich die Frage, welchen Unterschied es für die Öffentlichkeit gemacht hätte, hätte der Tiergarten die Schließung in der Früh mit der Tötung von Pavianen begründet. Es gehört zur Arbeit des Tiergartens, diese Verantwortung zu tragen – aber wir müssen nicht jedem ungefragt die Verantwortung aufbürden, von einer aktuell stattfindenden Tötung von Pavianen zu wissen“, fügt die Sprecherin in diesem Zusammenhang noch an. Rein auf dem Papier gesehen, sei die betriebliche Begründung auch „nicht falsch“ gewesen, betont man im Nachgang hierzu noch einmal.

Der Vorfall hatte anschließend deutschlandweit für großes Aufsehen gesorgt. Zahlreiche Medien quer durch die Bundesrepublik erwähnten die Tötung als Top-Nachricht.

Auch das Polizeipräsidium Mittelfranken hat sich nun ausführlicher zu diesem Tag im Nachgang geäußert. Alle Einzelheiten dazu können Sie hier in diesem Artikel noch einmal genauer nachlesen: