Feuchtwangen - Das Meadow Festival steht vor dem Aus: Nach der Insolvenz des Veranstalters fällt die Ausgabe 2026 aus. Ob das „Klein-Wacken Süddeutschlands“ je zurückkehrt, ist ungewiss.

„Mit schwerem Herzen“ geben die Veranstalter des Meadow Festivals in einer Pressemitteilung bekannt, dass das Festival 2026 nicht stattfinden kann. Zuletzt musste die dahinterstehende Unternehmergesellschaft Diamond Event UG einen Insolvenzantrag stellen. Nach Prüfung durch die vorläufige Insolvenzverwalterin, Rechtsanwältin Diana Aurich, kam es nun zu diesem Ergebnis.

Ob es eine Neuausrichtung des Metal-Events im Jahr 2027 oder später geben kann, ist aktuell völlig offen. „Für uns war das Meadow Festival weit mehr als ein Event“, schreiben die Veranstalter in ihrer Pressemitteilung. „Es war eine Vision für unsere Stadt und unsere Region – ein Ort, an dem Kultur, Natur und Gemeinschaft zusammenfinden sollten“.

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Die Veranstalter geben die Hoffnung nicht auf, das Festival irgendwann wieder stattfinden lassen zu können. © Timo Ehlert

Unerwartete Kosten führten zur Absage vom „Klein Wacken von Süddeutschland“

Von Fans wurde das Metal-Festival liebevoll „Klein-Wacken von Süddeutschland“ genannt. In seiner kurzen Geschichte, die Premiere war 2024, die zweite Ausgabe 2025, zeigte das Festival sowohl musikalisches Potenzial mit Acts wie Emil Bulls, als auch großes Engagement in der Region. Beim Umzug 2025 vom ursprünglichen Standort in Feuchtwangen an den idyllischen Stausee Dorfgütingen half ein ehrenamtliches Team vor Ort tatkräftig mit.

Doch trotz dieser Leidenschaft trugen sich bereits vor der Insolvenz brisante Probleme zusammen: In einem Interview erzählten die Veranstalter unserer Redaktion von einer Finanzierungslücke von bis zu 70.000 Euro. „Wir haben uns einfach bei vielen Dingen verschätzt“, gibt Mitveranstalter Ben Ambrosius damals im Gespräch zu. „Zum Beispiel die GEMA. Ich bin fast vom Glauben abgefallen, als ich die erste Rechnung bekommen habe.“ Auch die Kosten für die Diesel-Generatoren „haben wir völlig falsch eingeschätzt“. Diese waren am Ende um das Zehnfache höher als geplant.

Dazu kamen unerwartete Ausgaben durch einen Sturm während des Aufbaus in diesem Jahr, beschädigte Bauzäune, neue Stromleitungen, befestigte Wege. „Das ist eigentlich so eine Verkettung aus Kleinigkeiten, die dazu geführt haben, dass die Kosten natürlich in die Höhe geschossen sind“, erklärt Ben Ambrosius unserer Redaktion.

„An manchen Stellen zu idealistisch“

In ihrer Mitteilung geben die Veranstalter ein ehrliches Bild: „Vielleicht waren wir an manchen Stellen zu idealistisch“, heißt es. „Es tut uns unendlich leid, dass wir den Traum eines Meadow Festivals nicht weitertragen können und die bereits erworbenen Tickets verfallen“. Dennoch geben die Veranstalter die Hoffnung nicht auf, doch noch einen Weg zu finden, um das Festival 2027 wieder stattfinden zu lassen.