
Wirft man einen Blick auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, fällt einem auf, dass die Belletristik-Bücher in drei Listen unterteilt sind: Hardcover, Paperback und Taschenbuch.
Aber was bedeuten diese Bezeichnungen eigentlich? Wir haben mal etwas genauer hingesehen und sind auf einige erstaunliche Fakten gestoßen.
Hardcover, Paperback, Taschenbuch - Was ist der Unterschied?
Was sich zunächst eigentlich ganz klar abgrenzt, sind Bücher der Kategorie Hardcover. Sie zeichnen sich, wenig überraschend, durch ein härteres Cover aus. Ein stabiler Buchrücken, meist aus Pappe und oft noch mit Leinen überzogen, schützt das Buch und macht es widerstandsfähiger. Ein Schutzumschlag aus festem Hochglanzpapier schützt den Einband noch zusätzlich: Diese Bücher sind dafür gebunden, wirklich lange zu halten.
Doch natürlich gibt es auch Nachteile. Bücher im Hardcover sind in der Produktion aufwendiger und am Ende oft um einiges teurer als Paperback oder Taschenbücher. Außerdem sind sie schwerer und sperriger als ihre flexiblen Gegenstücke.
Paperback und Taschenbücher sind dagegen unter den Softcoverbüchern einzuordnen. Aber worin unterscheiden sie sich?
Softcoverbücher: Paperback oder Taschenbuch?
Nicht zuletzt, weil Paperback im Grunde der englische Begriff für ein Taschenbuch ist, kommt es hier immer wieder zu Irritationen. Das, was wir im deutschen Sprachgebrauch hingegen als „Paperback“ bezeichnen, liegt irgendwo zwischen einem Taschenbuch und Hardcover.
Obwohl beide zu den Softcovern zählen, also weiche, flexible Deckel haben, sind Paperback-Bücher deutlich robuster als Taschenbücher. Der Deckel besteht zwar nicht aus fester Pappe, aber meist aus dickerem Papier, das die innenliegenden Seiten besser schützt.
Häufig sind Paperback-Bände auch mit einer Klappenbroschur versehen, die die Kanten des Buches noch weiter umhüllt.
Das Taschenbuch: Klein, leicht und günstig
Im Vergleich zu Hardcover- und Paperback-Büchern fallen Taschenbücher in der Regel verhältnismäßig klein aus. Das Format entstand im 19. Jahrhundert und wurde in Deutschland vor allem in den 1950er Jahren populär. Durch die vergleichsweise günstige Produktion kosten Taschenbücher weniger als ihre robusteren Gegenstücke. Der flexible Einband und das kleinere Format machen sie bestens geeignet, um in einer Tasche zum „Unterwegslesen“ mitgenommen zu werden.
Hardcover oder Taschenbuch: Verlage scheinen uneins
Welches Format einem nun am meisten zusagt, müssen Leserinnen und Leser für sich selbst entscheiden. Häufig werden Hardcover-Bücher in einer späteren Auflage als Taschenbücher gedruckt, wodurch ein Titel dann auch zu einem günstigeren Preis angeboten werden kann.
Skurrilerweise haben einige Verlage sozusagen „Unterverlage“, von denen dann die Bücher vertrieben werden. Während sich die SPIEGEL-Bestsellerliste nach Hardcover, Paperback und Taschenbuch unterteilt, scheint es bei den meisten Verlagen nur die Unterscheidung zwischen Hardcover und Taschenbuch zu geben, eigene Paperback-Verlage sind sehr ungewöhnlich.
Und so kann es zu der erstaunlichen Situation kommen, dass ein Buch, das einen Platz auf der SPIEGEL-Bestsellerliste Paperback ergattern konnte, in unpassend scheinenden Verlagen wie „List Hardcover“ oder „Knaur TB“ (also Taschenbuch) erscheint und so der Eindruck erweckt wird, die Verlage seien sich selbst nicht so ganz sicher, was denn nun eigentlich der Unterschied zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch ist.


