Nürnberg - Neues Spiel, neues Glück: Am Freitag versucht der 1. FC Nürnberg zum vierten Mal in dieser Saison den ersten Sieg einzufahren. Alles, was vor dem Spiel gegen den SC Paderborn wichtig ist, lesen Sie hier.

Im Glücksspiel nennt man es die Gambler‘s Fallacy – den Trugschluss, dass eine lange Pechsträhne zwangsläufig enden muss. Dass nach so vielen Nieten doch endlich ein Gewinn kommen muss. Doch die Realität folgt keiner inneren Logik – auch nicht im Fußball. Und trotzdem ist da dieses Gefühl, das sich auch beim 1. FC Nürnberg breitmacht: Nach vier Pflichtspielpleiten in Folge, nach all dem Fehlstart-Frust und Jander-Schock muss doch irgendwann die Wende her. Der erste Sieg. Oder wenigstens der erste Punkt. Vielleicht ja gegen den SC Paderborn.

Der Gegner

Der SC Paderborn erwischte einen ordentlichen Start in die neue Saison: In der 2. Bundesliga holte der letztjährige Aufstiegskandidat vier Punkte aus drei Spielen – darunter die Duelle gegen die Liga-Favoriten aus Kiel und Düsseldorf –, im DFB-Pokal setzten sich die Ostwestfalen souverän gegen Viktoria Köln durch.

Unter dem neuen Cheftrainer Ralf Kettemann, der die Nachfolge des nach Köln abgewanderten Lukas Kwasniok antrat, sucht die Truppe sehr früh den Ball in die Tiefe, agiert flexibel und spielstark. Statt langen kontrollierten Ballbesitzphasen versuchen die Ostwestfalen eher Chaos in Umschaltsituationen – und auch Tempodefizite in hochstehenden gegnerischen Ketten – auszunutzen. Insgesamt hatte der SCP bislang den viertwenigsten Ballbesitz der 2. Bundesliga (44,7 Prozent), beim Club ist der Wert nur geringfügig höher (47,7 Prozent).

Der Fakt zum Spiel

Beide Teams haben gemein, dass es sich um extrem junge Mannschaften handelt – genauer gesagt: um die jüngsten Mannschaften der Liga. Blickt man auf die bisher eingesetzten Spieler, ist der SC Paderborn mit einem Altersdurchschnitt von 24,1 Jahren noch jünger als der Club (24,7 Jahre).

Das Personal

Verglichen mit der Startelf bei der 1:2-Niederlage in Münster wird es zwangsläufig Veränderungen geben. Caspar Jander verlässt den Club in Richtung Southhampton, zudem fällt Ondrej Karafiat aufgrund einer Knieblessur aus. Den vakanten Posten im Mittelfeld könnte Neuzugang Finn Ole Becker einnehmen, statt Karafiat könnte Robin Knoche in die Startelf zurückkehren. Ebenso erscheint ein Systemwechsel auf Viererkette möglich: Dann könnte beispielsweise Offensivkraft Mohamed Ali Zoma in die erste Elf rücken.

Die Bilanz

In Nürnberg sehnt man sich nach Hoffnungsmachern und Hoffnungsträgern – vor allem seit dem Bekanntwerden des Abgangs von Caspar Jander. Nun, ein Hoffnungsmacher ist die Bilanz: Der Club gewann mehr als die Hälfte der bislang zwölf Zweitliga-Begegnungen mit dem SC Paderborn. Siebenmal gingen die Franken als Sieger vom Platz, viermal die Ostwestfalen. Nur ein Duell endete unentschieden.

Aber: Der letzte Sieg gegen den SCP datiert zurück auf November 2023, seither setzte es drei Niederlagen. Im letzten Aufeinandertreffen fand der Club zwar mit einem Traumstart in die Partie, gab die Führung aber auch aufgrund einiger Unsicherheiten von Torwart Jan Reichert aus der Hand und musste sich letztlich mit 2:3 geschlagen geben.

Die Eckdaten

Bei dem Versuch, den ersten Sieg der Saison 2025/26 einzufahren, kann der Club auf die Unterstützung von rund 29.000 Fans setzen. Anstoß ist am Freitagabend um 18.30 Uhr im Max-Morlock-Stadion. Wer nicht vor Ort sein kann, kann das Spiel bei PayTV-Sender Sky oder kostenlos in der Audio-Übertragung der ARD, der Sportschau und des Club-Fanradios verfolgen.