
Wie die Stadt mitteilt, sollen im September die ersten Arbeiten in der Breiten Gasse beginnen. Die Einkaufsstraße zwischen Ludwigsplatz und Färberstraße erhält ein neues Pflaster. „Damit beginnt der erste große Abschnitt der Erneuerung“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Neben dem neuen Granitpflaster, das bereits am angrenzenden Ludwigsplatz verlegt wurde, sind in der Mitte der Gasse neun neue Baumstandorte geplant. Bis Ende Mai 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
„Mit der Umgestaltung der Breiten Gasse setzen wir einen Weg fort, der das Nürnberger Zentrum zu einer Stadt macht, die besser mit den veränderten Klimabedingungen zurechtkommt“, erklärt Christian Vogel, Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter. Die neuen Bäume werden in einem wasserdurchlässigen „Klimaband“ aus speicherfähigen Steinen eingefasst – eine Innovation, die erstmals in Nürnberg zum Einsatz kommt.
Um die Erreichbarkeit der Geschäfte und die Zufahrt zu gewährleisten, erfolgt die Sanierung der Breiten Gasse in mehreren Bauabschnitten. Einbauten und Mobiliar sollen erneuert und geordnet, der Oberflächenbelag barrierefrei gestaltet werden. Zudem plant die Stadt, den Straßenraum künftig stärker für Außengastronomie freizugeben und durch Aufenthaltsbereiche, Aktionsflächen und sogenannte Aktivinseln zu beleben.
Die vollständige Neugestaltung der Breiten Gasse – vom Ludwigsplatz bis zur Pfannenschmiedsgasse – soll voraussichtlich bis Herbst 2027 abgeschlossen sein. „Ich bin überzeugt, dass die Breite Gasse in etwa drei Jahren wieder ein schöner Ort zum Flanieren und Einkaufen sein wird. Zuvor müssen wir allerdings die Baustellenzeit überstehen. Doch wer das Endergebnis vor Augen hat, weiß: Die Mühe lohnt sich“, betont Vogel.
„Wir investieren rund sieben Millionen Euro, um die Breite Gasse zu erneuern und für Einheimische wie Gäste wieder attraktiv zu machen“, sagt Oberbürgermeister Marcus König. „Wir schaffen mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität und ein zeitgemäßes, einladendes Umfeld für Einzelhandel und Gastronomie.“
Bürgerinnen und Bürger wollen Shoppen
Im Rahmen einer Online-Umfrage hatten Bürgerinnen und Bürger bereits im vergangenen Jahr geäußert, dass ihnen der Handel am wichtigsten sei. Dicht darauf folgen Wünsche nach Schatten und Begrünung, gefolgt von gastronomischen Angeboten. Weniger wichtig hingegen: Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten.
Auch die Stadt erklärte im Juli 2024, dass sie den Strukturwandel vorantreiben und den Leerständen aktiv entgegenwirken wolle. Nachdem zuvor Gespräche mit großen Marken wie Bershka, Ikea und TK Maxx stattgefunden hatten, haben die beiden letztgenannten inzwischen eine Filiale in der Innenstadt angekündigt.
Während das ehemalige Kaufhofgebäude mit dem Modeoutlet Wöhrl sowie IKEA vorerst einen Nachmieter gefunden hat, bleiben in der Breiten Gasse zwei große Sorgenkinder bestehen, bei denen seit Jahren Stillstand herrscht: der offensichtlichste Leerstand – das City-Point-Gebäude – sowie das Schuh-Leiser-Areal.
Im Juni 2025 betonte OB König zwar, dass das zentrale Schlüsselareal City-Point eine neue Zukunft erhalten solle, doch zum ehemaligen Schuhgeschäft gab es wenig Konkretes. Bereits 2024 erklärte die Stadt, dass nach dem Abriss des Gebäudes eigentlich ein Neubau hätte entstehen müssen. Da die verantwortliche Gesellschaft jedoch insolvent ging, ist derzeit unklar, wie es weitergeht. Die Stadt verfügte 2024 weder über konkrete Pläne für das Areal noch über das Interesse oder die finanziellen Mittel, um das Grundstück zu erwerben.