Lohne - Verantwortlich für den Kleeblattsieg im Pokalspiel gegen BW Lohne sind zwei Defensivspieler. Sechser Olesen und Verteidiger König haben getroffen, während sich die Offensive - ohne Torjäger Futkeu - schwertat. Was ist los mit dem Fürther Angriff?

Nachdem der FCN am Samstag in der ersten Runde des DFB-Pokals schon gegen einen Regionalligisten gescheitert war, hat das Kleeblatt die erste Pokalherausforderung gemeistert. Verzichten musste Trainer Thomas Kleine dafür auf Noel Futkeu, der noch immer nicht frei ist von seiner Rot-Sperre aus dem Dezember 2023. Im nächsten Pokalspiel darf er dann aber wieder eingesetzt werden.

2:0 hat das Kleeblatt gegen BW Lohne gewonnen, auch ohne Futkeu. Trotzdem hat das Spiel gezeigt, dass gerade die Offensive ohne den Torjäger Probleme hat. Für die Tore im Pokalspiel waren nicht etwa Branimir Hrgota oder Felix Higl oder eine der anderen Offensivkräfte, sondern zwei Defensivspieler. Dazu ist keines der beiden Tore aus dem Spiel heraus gefallen, sondern beide nach Standards. Das spricht für die Standardqualität der Fürther - tatsächlich hat das Kleeblatt mehrere Eckenvarianten präsentiert- nicht aber für ihr Offensivspiel.

Getroffen hat einmal der Sechser Mathias Olesen im Durcheinander im Strafraum nach einer Ecke, einmal Verteidiger Noah König, der am Sonntag zum ersten Mal bei den Profis zum Einsatz kam und in der Dreierkette spielte. „Dass ich direkt ein Tor gemacht habe, ist als Innenverteidiger immer etwas Besonderes. Es war für mich natürlich ein sehr guter Start“, sagt er nach dem Spiel.

Wenig Chancen aus dem Spiel heraus

Zugegeben, es ist auch nicht gar nichts aus dem Spiel heraus passiert. Felix Klaus hat aus spitzem Eck übers Tor geschossen, der Kopfball von Philipp Ziereis war nicht platziert genug, Julian Green scheiterte mehrmals an Lohne-Keeper Marko Dedovic. Alles Chancen, aus denen Tore hätten entstehen können. Allerdings keine Chancen, die man als hundertprozentige verbuchen würde. Solche fehlten beinahe gänzlich. Nur einmal tauchte Hrgota allein vor Dedovic auf, verlor dann aber ebenfalls das Duell gegen ihn. Hätte er getroffen, ist aber auch fraglich, ob das Tor überhaupt gegolten hätte - in der Wiederholung war deutlich zu erkennen, dass Hrgota beim Pass im Abseits stand.

Selbst gegen einen Regionalligisten konnte Fürth sich also wenig bis keine zwingenden Torchancen aus dem Spiel heraus erarbeiten und gewann durch zwei Tore nach Standards. Trainer Thomas Kleine sagt nach dem Spiel trotzdem: „Wenn man die Anzahl der Chancen sieht, ist es ein verdienter Sieg.“ Er sagt aber auch: „Natürlich hätten wir uns das eine oder andere Tor in der ersten Halbzeit gewünscht.“

Standardqualität aber wenig Offensivstärke

Torschütze Olesen betont, dass es immer ekelig sei, im Pokal gegen Regionalligisten zu spielen, da sie immer alles reinhauen. Auch damit hat er sicher recht. König spricht von einem „harten Stück Arbeit“. Vor allem ging es darum, wie auch Kleine nochmal erklärt, eine Runde weiterzukommen. Das hat das Kleeblatt so oder so geschafft. Es hat Geduld bewiesen, Standardqualität, Zusammenhalt - und ein kleines bisschen Glück.

Man könnte also sagen, es ist eigentlich egal, wer die Tore macht. Hauptsache jemand macht sie. Und am Ende stimmt das natürlich. Gerade gegen gute Gegner in der Liga würde es Fürth aber doch gut tun, eine stärkere Offensive aufzubauen, die auch aus dem Spiel heraus zu Tore gelangt. Dafür braucht es Futkeu, aber auch Hrgota, Green und alle anderen.

Wer bei der Spielvereinigung derzeit auch für ordentlich viele Scorerpoints verantwortlich ist, ist Felix Klaus. Ihm musste am Ende der Partei in Lohne nach einem harten Foul vom Platz geholfen werden. „Jetzt hoffen wir noch, dass es Felix Klaus nicht so schlimm getroffen hat“, sagt Kleine. „Wir hoffen, dass er schnell wieder auf dem Platz steht und freuen uns auf die zweite Runde.“ Dann hoffentlich mit der nötigen Offensivpower, um auch gegen höherklassigere Gegner bestehen zu können.