Lohne - Gegen Regionalligist BW Lohne tut sich das Kleeblatt zunächst schwer, besteht schließlich aber den Geduldstest. Nach etwas Aufregung und zwei Platzverweisen zum Ende setzt Fürth sich mit 2:0 durch und zieht in die nächste Runde des DFB-Pokals.

Im beschaulichen Heinz-Dettmer-Stadion hat das Kleeblatt gegen den Regionalligisten BW Lohne ums Weiterkommen in der ersten Runde des DFB-Pokals gekämpft. Ein Wettbewerb, in dem bekanntlich alles möglich ist und jeder gegen jeden gewinnen kann. In Lohne lässt Fürth aber nichts anbrennen und setzt sich nach einem Geduldsspiel und mit ein bisschen Glück am Ende mit 2:0 durch.

Doch geduldig müssen die Fürther zunächst sein. Felix Klaus hat die erste Chance der Partie zwar schon nach drei Minuten, aus spitzem Winkel zieht der Achter aber übers Tor. Die 4500 Zuschauerinnen und Zuschauern auf den teils provisorischen Rängen sehen von Beginn an zwei bemühte Mannschaften, große Torchancen sind aber noch Mangelware. Lohne kämpft sich über Zweikämpfe ins Spiel, die Favoriten aus Fürth versuchen es mit schnellem Offensivspiel über die Seiten, das aber zu Beginn noch von einigen Fehlpässen und Ungenauigkeiten geprägt ist. Beide Teams versuchen nach vorne zu spielen, von Vorsicht oder Zurückhaltung ist wenig zu sehen.

So richtig knapp ist es dann das erste Mal nach sieben Minuten. Ein Freistoß aus dem Halbfeld kann nicht richtig abgewehrt werden und landet schließlich beim aufgerückten Philipp Ziereis. Er kommt recht frei zum Abschluss, sein Schuss geht aber knapp am linken Pfosten vorbei. Blau-Weiß Lohne schießt kurz darauf zum ersten Mal aufs Tor, eine wirkliche Gefahr ist das aber nicht.

Das Spiel ist genau so, wie es zu erwarten war. Das Kleeblatt hat mehr Ballbesitz, weiß aber damit noch nicht so richtig viel anzufangen. Lohne ist vor allem am Unterbinden, läuft viel und macht es den Fürthern schwer. Das Spiel ist immer wieder durch kleinere Fouls vor allem durch den Regionalligisten unterbunden, doch auch die Spielvereinigung hält sich nicht zurück. Das Spiel ist auf beiden Seiten sehr physisch, Schiri Felix Weller, der sein Pokaldebüt feiert, lässt die Karten aber noch stecken.

Kleine Chancen, keine Tore

Futkeu-Ersatz Felix Higl hat nach einer guten halben Stunde schließlich die Führung auf dem Kopf. Nach einer starken Flanke von links von Luca Itter läuft Higl ein und köpft den Ball scharf aufs Tor. Er ist aber nicht platziert genug, um Lohne-Keeper Marko Dedovic wirklich in Verlegenheit zu bringen. Higl ersetzt Torjäger Futkeu, der noch immer seine Rotsperre aus dem September 2023 absitzt. Im nächsten Pokalspiel darf er dann endlich wieder zum Einsatz kommen. Abgesehen davon lässt Trainer Thomas Kleine mit der gleichen Aufstellung spielen wie noch gegen Braunschweig. Nur eine weitere Veränderung gibt es: Noah König spielt links in der Dreierkette statt Brynjar Ingi Bjarnason.

In der 34. Minute wird es dann artistisch: Eine Flanke von rechts findet Lohne-Kapitän Thorsten Tönnies, der es per Fallrückzieher versucht. Der Ball fliegt aber über das Tor. Kurz vor der Halbzeit kommt dann nochmal Fürth zum Zug. Mal wieder über die rechte Seite landet der Ball bei Julian Green, der zentral vorm Tor frei zum Abschluss kommt. Dedovic ist aber wieder zur Stelle.

Damit ist Halbzeit. Das Kleeblatt dominiert die Partie tendenziell, all zu große Klassenunterschiede sind aber nicht zu erkennen. Lohne hält sich wacker, erspielt sich auch einige eigene Chancen. Auf beiden Seiten fehlen aber die zwingenden Möglichkeiten.

Unordnung genutzt

Dem Fürther Spiel fehlt es auch nach der Pause an Schnelligkeit, an Dringlichkeit, wirklich gefährlich vors Tor zu kommen. Lohne kommt weiterhin gut wieder hinter den Ball und kann die meisten Angriffe und Standard ohne größere Probleme verteidigen. Nur bei Greens Freistoß aus knapp 20 Metern in der 50. Minute muss Dedovic wieder zugreifen.

Richtig schön spielt Fürth schließlich eine Chancen von Branimir Hrgota heraus. Green steckt auf den Kapitän durch, scheitert aber ebenfalls an Dedovic. Seine Abseitsposition wird dadurch irrelevant. Einen VAR gibt es in dieser ersten Runde des DFB-Pokal nicht.

In der 59. Minute nutzt das Kleeblatt schließlich eine Unordnung im Lohner Strafraum nach einer Ecke. Green spielt außen einen Doppelpass mit Itter und bringt den Ball schließlich scharf und flach in die Mitte. Higl trifft den Ball nicht richtig, die Hausherren kriegen ihn aber auch nicht geklärt. So landet er bei Mathias Olesen, der den Ball schließlich endlich über die Linie bugsiert. Eine verdiente Führung inzwischen. Der Regionalligist hat sichtlich mehr Schwierigkeiten, Entlastung zu finden und selbst nach vorn zu spielen.

Aufregung zum Schluss

Kleeblatt-Coach Kleine bringt im Anschluss erst Jomaine Consbruch für Green und Omar Sillah für Higl. Wenig später ersetzt noch Marlon Fries Jannik Dehm auf rechts. Sillah bringt gleich etwas Schwung rein und erarbeitet sich zwei Chancen.

Dann wird es bitter für BW Lohne. Schiri Weller greift hart durch und zeigt Johannes Sabah für ein Foul an der Außenlinie Gelb-Rot (83.). Der Regionalligist ist jetzt also in Unterzahl, aus dem darauffolgenden Freistoß fällt dann auch noch das 2:0. Der eingewechselte Consbruch tritt den Ball in die Mitte, Noah König kämpft sich in der Mitte durch und in die Flanke und köpft zum 2:0 ein (84.). Das Kleeblatt macht damit den Deckel drauf, die restliche Spielzeit läuft so runter.

Dachte man. Dann greift bei BW Lohne doch der Frust, vielleicht war es nur unglücklich. In der Nachspielzeit kommt Malte Wengerowski zu spät und senst Felix Klaus von den Beinen. Der Lohner sieht Rot, der Fürther bleibt verletzt am Spielfeldrand liegen. Wenig später pfeift Schiedsrichter Weller die Partie an. Trainer Thomas Kleine hat sein Team eine Runde weiter gebracht. Mit fast schon erleichterten Gesichtern gehen die Spieler vom Platz.