Fürther Laden sammelt Bons für den Minister

09.01.2020, 16:00 Uhr

FÜRTH - Wer im Unverpackt-Laden "Zero Hero" am Grünen Markt einkauft, will Müll vermeiden. Genau der entsteht nun aber. Das wollen die Betreiber mit einer Sammelaktion deutlich machen.

In einem Glas sammelt das Team die Kassenbelege, die es seit dem 2. Januar ausgedruckt hat und die Kunden nicht mitnehmen wollten. Sobald ein Karton voll ist, wollen sie ihn "mit der Bitte um fachgerechte Entsorgung" nach Berlin schicken, zu Finanzminister Olaf Scholz, sagen die Betreiber Claus Bierling und Claudia Schlagenhaufer.

Mit solchen Aktionen zeigen Händler und Gastronomen vielerorts im Land ihren Unmut über die neue Bon-Pflicht, die sie unverhältnismäßig finden. Der Bund will damit Steuerhinterziehungen erschweren.

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Annahme, Entsorgung und Alternativen: Das müssen Sie zur Bon-Pflicht wissen

Jüngst habe man einen Bon für zwei Lakritzschnecken ausgedruckt, erzählt das Team. Das gehe ja noch: Im Copy-Shop gebe es Belege wegen acht Cent. Worüber man sich indes freut: Der Start laufe gut, das Interesse sei seit der Eröffnung im Dezember groß.

12 Kommentare

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Andreas69

10.01.2020, 11:48

@cruuzer , das Mimimi wird immer mehr. Wegen einen Kassenbon solche Aufregung. Warum kein normale Papierrolle nehmen, keiner schreibt das Thermopapier vor. Wie schafft das nur Italien??

cruuzer

10.01.2020, 11:28

Ich mag das Mimimi wegen der Kassenbons nicht mehr hören. Worin liegt genau das Problem, einen Fetzen Papier mehr auszudrucken? Wer kein Thermopapier verwenden will, findet auch Alternativen. Die Apotheke im Ort verwendet z.B. normales Papier von der Rolle. Ich glaube, da wird der Umweltschutz oft nur vorgeschoben. Die Sache mit dem Karton ist allerdings eine gute Idee. Hätte ich in den Restaurants nur alle Zwischenrechnungen zur Endabrechnung aufgehoben und gesammelt an das Finanzamt geschickt.

mogly

10.01.2020, 10:53

Die herkömmlichen Kassenbons die mit BPA beschichtet sind, sind ab 1.1.2020 verboten, Restbestände dürfen noch verwendet werden. Also löst sich das Problem Sondermüll von alleine und alle können ihren Blutdruck wieder senken. "Laut einem Beschluss der EU darf die Chemikalie „Bisphenol-A" (kurz BPA) bei der Herstellung von Kassenbons aus Thermopapier ab dem 01.01.2020 nicht mehr verwendet werden. Das neue Gesetz sieht vor, dass ein BPA-Anteil in Kassenbons von 0,02 % nicht mehr überschritten werden darf. Dieser Grenzwert resultiert einzig und allein daraus, dass sich beim Recycling von Altpapier noch Restbestände von Bisphenol-A im Papier befinden können. Die Chemikalie darf bei der Herstellung von Kassenbons ab dem 1. Januar 2020 nicht erneut zugegeben werden."

awinckler

10.01.2020, 10:25

Geil, dass wir uns episch über Kleinschxxß aufregen können, oder?

76erFranke

10.01.2020, 09:07

@karliman "Der Kassenbon kann auch auf elektronischem Wege zur Verfügung gestellt werden. Welche Lösungen haben sich hier die Händler einfallen lassen? Oh, keine? Na dann....." Das ist eine super Idee, jeder Händler hat dann eine eigene App. @magelan Der Beleg muss erstellt werden und zur Verfügung gestellt werden. Somit MUSS der Beleg gedruckt werden. Elektronisch gibt es biher nichts um dem Kunden den Bon zur Verfügung zu stellen. Der Beleg musste nur gedruckt werden wenn der Kunden diesen möchte war vorher und ist jetzt eben nicht mehr der Fall. @-Tim- Ist Ihre Zeitung auf Thermopapier gedruckt, wodurch das recyclen nicht mehr über das Altpapier möglich ist?