Berlin - Manchmal sind Franken und Berlin nur sehr schwer zu unterscheiden. Wenn ich etwa den Gutshof und das Schloss Britz besuche, was ein bis zwei Mal im Jahr vorkommt, dann fühle ich mich an Ensembles erinnert, wie sie einem auch in Westmittelfranken und Oberfranken begegnen könnten: ein kleines Schloss mit Park drumherum, daneben einige Wirtschaftsgebäude und ein See.

Der Witz daran ist nur: Das 300 Jahre alte, ehrwürdige Herrenhaus Britz liegt mitten in Neukölln, dem vermeintlich wildesten und gefährlichsten Bezirk der deutschen Hauptstadt.

Wer aber erst mal die vielbefahrenen Zufahrtsstraßen (Britzer Damm, Buckower Damm) verlassen hat, taucht in ein ländliches Idyll ein. Ein Besuch lohnt sich vor allem im Sommer, dann finden dort Musik- und Opernfestspiele statt. Aber auch im Winter, denn der Markt mit dem Titel "Nordische Märchenweihnacht" ist einer der schönsten in Berlin. Wer nur mal zwischendrin einfach vorbeischaut, für den könnte das Museum für die Wohnkultur der Gründerzeit im Schloss interessant sein.

So kommen Sie hin:
Schloss Britz, Alt-Britz 73, 12359 Berlin. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfiehlt sich die U-Bahn-Linie 6 bis zur Station Alt-Tempelhof, dann die Buslinie M46 bis zur Fulhamer Allee.

Mehr persönliche Lieblingsorte von unserem Berlin-Korrespondent Harald Baumer.