NÜRNBERG - Es ist leicht und bequem, die Grünen für ihre Forderung zu verunglimpfen, Paket-Rücksendungen zu verbieten. Dabei spricht so viel für ein Verbot, kommentiert NN-Chefredakteur Alexander Jungkunz.

Es war sehr erwartbar, wie manche in den sozialen Netzwerken auf den neuesten Vorstoß der Grünen reagieren: Da schlage die "Verbotspartei" mal wieder zu, heißt es in Online-Kommentaren zur Forderung, das Vernichten zurückgesandter Bestellungen zu untersagen.

Millionen von Artikeln im Müll

Dabei spricht viel für so ein Verbot: Es ist Irrsinn, wenn einwandfreie Produkte zerstört werden – nur, weil dies für den Händler am billigsten ist. Auch wenn das nur bei einem Bruchteil der Retouren der Fall ist, so macht das angesichts des Online-Booms immer noch Millionen von Artikeln aus.


Amazon vernichtet systematisch Neuwaren - und das im großen Stil


Warum shoppen die Deutschen so gern im Netz? Gewiss auch deshalb, weil es so bequem und günstig ist. Weil sie da nahezu anonym Produkte ausprobieren und bei Nichtgefallen zurücksenden können. Kostet ja nichts. Denn das zahlt der Händler, vor allem also Amazon. Auch da ließe sich ansetzen: Warum eigentlich sind der (teure) Versand und auch das Rücksenden für die Kunden gratis?

Wer es ernst meint mit mehr Nachhaltigkeit und ökologischer Marktwirtschaft, der wird um Regeln ebenso wenig herumkommen wie um sinnvolle Verbote.