Berlin - Japaner haben ja einen untrüglichen Sinn für Kurioses. Und so wundert es mich gar nicht, dass sie den Berliner U-Bahnhof Dahlem-Dorf schon vor 30 Jahren zum schönsten seiner Art in ganz Europa wählten. Das muss man sich mal vorstellen: vor Paris, vor London! Aber auch ich selbst muss gestehen, dass mich noch nie eine Station so überrascht hat wie diese.

Zunächst mal merkt man gar nicht, dass man vor einem U-Bahnhof steht. Von außen ist ein reetgedecktes Fachwerkhaus in norddeutschem Stil zu sehen. Innen ist die Decke im Stil eines Rittersaales verkleidet. Und wer hat's erfunden?

Das war der Kaiser persönlich! Wilhelm II. wollte, dass das 1913 fertiggestellte Empfangsgebäude zur damals ländlichen Umgebung des Ortsteils Dahlem passte. Wer schon mal dort ist, der kann übrigens auch gleich das nahegelegene Bauernhofmuseum (Domäne Dahlem) besuchen und in der kleinstädtisch wirkenden Königin-Luise-Straße einen Kaffee trinken.

So kommen Sie hin:
Die U-Bahnstation Dahlem-Dorf liegt an der U3 (Endstationen Warschauer Straße und Krumme Lanke).

Mehr persönliche Lieblingsorte von unserem Berlin-Korrespondent Harald Baumer.