Berlin  - Der leitende Oberarzt einer Berliner Notaufnahme hat sich für ein Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern an Laien ausgesprochen. Er spricht von "Straßenkämpfen", die unterbunden werden müssen. 

Schon allein wegen gezielter Angriffe auf Rettungskräfte gehöre Pyrotechnik nicht in die Hände einer breiten Öffentlichkeit, sagte der Charité-Mediziner Tobias Lindner der Deutschen Presse-Agentur. "Man sollte sich auf schöne Feuerwerke konzentrieren, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, so dass man das gemeinsame Erlebnis hat." Der "Straßenkampf" aber solle unterbunden werden, sagte Lindner, der am Virchow-Klinikum im Wedding arbeitet.


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Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, Joachim Windolf (Universitätsklinik Düsseldorf), sagte auf dpa-Anfrage, er halte Aufklärung über Feuerwerksgefahren für den besseren Weg. Verbote führten womöglich nur dazu, dass die Leute erst recht zu illegalem Feuerwerk griffen.

Voriges Silvester und Neujahr hatte es in Berlin mehrere Angriffe auf Polizisten und Sanitäter mit Pyrotechnik gegeben. Der damalige Berliner Polizeipräsident hatte erklärt, er "zweifle am Verstand derer, die mit Böllern und Raketen auf Menschen schießen".