
Von süßen Plätzchen über eine schmackhafte Weihnachtsgans bis hin zu leckerem Raclette: Weihnachten ist die Zeit des Genusses. Viele Herrchen und Frauchen neigen dazu, auch ihrem Hund oder der Katze eine kleine Weihnachtsfreude machen zu wollen und teilen die Adventsleckereien – gerade wenn die Fellnase bettelt. Aber: Tierhaltende sollten besser standhaft bleiben. Wie der Zentralverband der Heimtierbranche (ZZF) in einer Pressemeldung mitteilt, sind zahlreiche Leckereien, die vielerorts auf dem Festtisch landen, für Hunde und Katzen ungesund oder sogar giftig.
Schokolade ist für Hunde giftig
„Manche Zutaten aus der Festtagsküche sind für Heimtiere ungeeignet oder sogar giftig“, betont ZZF-Präsident Norbert Holthenrich. So birgt beispielsweise Schokolade eine große Gefahr für Hunde. Grund dafür ist der enthaltene Stoff Theobromin, der von Tieren deutlich langsamer abgebaut wird als von Menschen. Je dunkler eine Schokolade, desto mehr Theobromin enthält sie – und desto stärker fallen die Symptome aus. Bereits geringe Mengen können zu Erbrechen, Durchfall, Herzrasen oder Krampfanfällen führen – im schlimmsten Fall ist der Konsum lebensbedrohlich.
„Besonders rund um die Feiertage nehmen bei uns die Fälle mit Vergiftungen durch Schokolade zu“, erklärt demnach Dr. med. vet. René Dörfelt, Leiter der Intensiv- und Notfallmedizin an der Kleintierklinik der LMU München.
Gefährliche Backzutaten
Auch einige andere Zutaten aus der Weihnachtsbäckerei sind für Tiere tabu – zum Beispiel Weintrauben und Rosinen, welche etwa im Stollen verarbeitet sind. Schon kleine Mengen können die Nieren schädigen oder gar akutes Nierenversagen hervorrufen. Eine mögliche Vergiftung erkannt man an Erbrechen oder neurologischen Symptomen wie Problemen beim Gehen. Dr. Dörfelt empfiehlt, umgehend den Tierarzt aufzusuchen und die Nierenwerte überwachen zu lassen, sobald man bemerkt, dass ein Hund Rosinen gefressen hat.
Darüber hinaus können auch Bittermandeln, Macadamianüsse und Gewürze wie Zimt und Muskatnuss bei Heimtieren gesundheitliche Schäden verursachen. Besondere Vorsicht ist beim Zuckerersatzstoff Xylitol geboten, der bei Hunden einen lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels auslösen kann.
Keine Weihnachtsgans für Hund und Katze
Auch ein Weihnachtsklassiker ist nichts für die heimischen Vierbeiner: die Weihnachtsgans. Derart fettige und gewürzte Speisen können bei Hunden und Katzen schnell auf den Magen schlagen. Selbst Reste der Gans gehören nicht in den Futternapf – allerdings aus einem anderen Grund: Die gekochten Knochen von Geflügel splittern schnell und können zu inneren Verletzungen führen.
Der Zentralverband der Heimtierbranche empfiehlt daher, auf die genannten, gefährlichen Lebensmittel bei Heimtieren zu verzichten und diese auch nicht unbeaufsichtigt liegen zu lassen. Falls Hunde und Katzen Vergiftungssymptome wie Erbrechen, Durchfall, Apathie, Zittern oder Atemprobleme aufweisen, sollte man sich mit der Tierarztpraxis oder dem tierärztlichen Notdienst in Verbindung setzen. Zudem können Giftnotzentren explizit bei Verdacht auf eine Vergiftung des Tieres beraten.
Alternative Snacks finden Herrchen und Frauchen im Zoofachhandel: Kauknochen, Futterkugeln, Kekse, Vitamin-Pasten oder Kaustreifen bieten sogar oft noch einen Zusatznutzen, indem sie etwa die Zahnpflege unterstützen oder als gesunde Nahrungsergänzung dienen. ZZF-Präsident Holthenrich stellt klar: „Wichtig ist, dass auch die kleinen Extras zur berechneten Tagesration gezählt werden. Denn Snacks und Kauartikel enthalten oft mehr Energie als gedacht und machen daher oft bereits einen beträchtlichen Anteil des täglichen Bedarfs aus.“
