
Drei Personen stehen im Verdacht, den Inhaber einer Immobilienfirma seit März 2025 in Nürnberg mit vorgetäuschten Immobilienverkäufen um eine Summe von insgesamt über einer Million Euro betrogen zu haben. Im Zuge umfangreicher Ermittlungen gelang es der Nürnberger Kriminalpolizei in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth nach eigenen Angaben nun, drei Tatverdächtige festzunehmen. Zwei Männer befinden sich inzwischen in Untersuchungshaft.
Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilt, traten im März 2025 zwei Männer unter falschen Namen an den 61-jährigen Inhaber einer Immobilienfirma aus dem Raum Neumarkt in der Oberpfalz heran. Im Verlauf der folgenden Monate boten sie dem 61-Jährigen bei Treffen im Nürnberger Stadtgebiet verschiedene Immobilien zum Kauf an. Hierzu legten sie mutmaßlich gefälschte Grundbuchauszüge vor. Der Unternehmer hatte bereits Interessenten gefunden und von diesen teilweise Anzahlungen für die Immobilien erhalten. Insgesamt leistete der 61-Jährige Zahlungen in Höhe von über einer Million Euro an die beiden Männer. Da es jedoch nicht zur Übergabe der betreffenden Immobilien kam und er auch keine Rückerstattung der bereits geleisteten Anzahlungen erhielt, wandte sich der Geschädigte im August 2025 an die Polizei.
In der Folge übernahm das für Betrug, Vermögens- und Fälschungsdelikte zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei die weitere Sachbearbeitung und stand hierbei in engem Austausch mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth.
Im Zuge der nun folgenden Ermittlungsmaßnahmen werteten die Polizisten zahlreiche Unterlagen aus und überprüften die tatsächlichen Eigentumsverhältnisse der angeblich zum Verkauf stehenden Immobilien, heißt es vom Polizeipräsidium Mittelfranken. Hierbei bestätigte sich der Verdacht, dass die Tatverdächtigen nicht in den jeweiligen Grundbüchern eingetragen waren.
Millionenbetrug mit falschen Immobiliengeschäften in Nürnberg: Ein mutmaßlicher Täter konnte zunächst flüchten
Mitte September 2025 trafen sich die beiden angeblichen Verkäufer mit dem 61-Jährigen in Nürnberg, um über die augenscheinlich vorgetäuschte Übernahme von Geschäftsanteilen einer afrikanischen Goldmine zu verhandeln. Als sich die Kriminalpolizisten annäherten, um die mutmaßlichen Betrüger festzunehmen, ergriffen diese die Flucht in einem Mercedes, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung weiter. Die Beamten konnten das Fahrzeug jedoch kurz darauf stoppen und die Fahrzeuginsassen vorläufig festnehmen. Hierbei handelte es sich um einen 43-jährigen Mann und eine 33-jährige Frau, die das Auto gesteuert hatte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurde der 43-Jährige dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Nürnberg vorgeführt, welcher schließlich einen Untersuchungshaftbefehl erließ.
Der zweite Betrüger konnte zunächst unerkannt flüchten. Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen, in denen die Beamten unzählige Spuren auswerteten und zahlreiche Zeugenvernehmungen durchführten, gelang es den Polizisten, den weiterhin Flüchtigen als 37-Jährigen zu identifizieren. In der Folge erließ das Amtsgericht Nürnberg einen Haftbefehl gegen den Mann. Einsatzkräfte der Polizei lokalisierten den 37-Jährigen schließlich im November 2025 in einem Auto bei Allersberg (Landkreis Roth) und verhafteten ihn daraufhin.
Darüber hinaus gelang es den Ermittlern inzwischen, eine weitere Tatverdächtige zu identifizieren, die mutmaßlich an einem Teil der Taten beteiligt war.
Die vier Personen müssen sich nun wegen des Verdachts des Betrugs strafrechtlich verantworten. Bei anschließenden Durchsuchungsmaßnahmen fanden die Beamten neben umfangreichen Beweismitteln für das Betrugsverfahren zudem mutmaßliches Diebesgut und offenbar gefälschte Goldmünzen und -barren auf. Die Ermittlungen dauern weiter an.
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