
Fast ist alles bereit für die große Wiedereröffnung. Zwar dauert es noch bis Sonntag, 7. Dezember, und doch ist schon Hochbetrieb im Nürnberger Kult-Biergarten s‘Gärtla. Dort, wo schon bald Gäste Bier trinken, Essen vom Grill genießen und feiern werden, steht noch Baustellenequipment. Drei Männer sägen Bretter zu - sie sollen die Theken der Ausschankpunkte werden, die sich in zwei Baustellencontainern befinden.
„Wir sind die einzigen Verrückten, die das in zehn Tagen machen“, erklärt Niclas Römer. Gemeinsam mit seinen Freunden Tim Stadler und Oliver Lehner, die auch gemeinsam den Nürnberger Club Schimanski betreiben, wird er den Biergarten führen. Die Expertise in Sachen Veranstaltungen hat das Trio also. Die Tucher Bräu sei auf Römer herangetreten, habe ihn gefragt, ob er sich vorstellen könnte, das Gärtla wiederzubeleben, erzählt er. „Ich habe sowas schon die letzten Jahre gesucht. Und da dachte ich mir: sehr interessant!“
Und so begannen die Bauarbeiten - nur zehn Tage, bevor der Biergarten am Tag des Frankenderbys zwischen dem 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth wieder öffnen soll. Davor lag der Platz jahrelang brach, im Jahr 2016 schloss das Gärtla überraschend. „Vor zehn Tagen war hier nichts“, erzählt Römer. Der Platz sei verwildert gewesen, überall habe Laub gelegen. Seitdem hat das Team unter anderem Hackschnitzel für insgesamt 5000 Euro auf dem Platz verteilt, den Boden gerade gemacht, Container aufgestellt. Die Vorfreude, das Ergebnis der Bauarbeiten zu präsentieren, ist groß: „Das ist ein spannendes Projekt für uns. Wenn hier 3000 bis 4000 Menschen auf dem Platz sind, ist hier Action.“
Kult-Biergarten s‘Gärtla öffnet wieder: Das erwartet Fans zur Wiedereröffnung
Für die Kulinarik im Gärtla zeichnet Römer verantwortlich. Künftig soll hier auf der Feuertonne gegrillt werden, Buchenholz, ganze Scheite - das gebe ein besonderes Aroma, erklärt der Metzgermeister und Inhaber von Römerbeef. Dort werden dann unter anderem hausgemachte Bratwürste und Burger oder auch Nackensteak gebraten. Außerdem soll es Knödel-Pommes geben. „Ich verkaufe nichts, was ich nicht selber essen würde“, sagt Römer.
Und auch der Bierpreis steht schon fest: Mit 3,90 Euro liegt er im eher erschwinglichen Preissegment. „Wir wollen es bezahlbar machen“, sagt Römer. Aber dafür sei man eben auch auf treue Gäste angewiesen. Apropos Bier: 1500 Bier pro Stunde könne das Gärtla bei Hochbetrieb an sechs Theken ausschenken. „Hier muss niemand warten“, verspricht Römer.
„Wir machen das für die Nürnberger einfach, für die Fans“, sagt Römer, begeistert von der Lage. Von Anfang an habe er sich vorgenommen: „Das wird Nürnbergs schönster Biergarten.“ Ein Ort, wo Fans wieder gemeinsam feiern können - „vor dem Spiel und nach dem Spiel.“
Rechtzeitig zum Frankenderby Nürnberg gegen Fürth: „knackiges 4:1“
Auch Römer selbst ist Club-Fan: „Seit ich ein ganz kleiner Bub war“, so zitiert er aus dem Fanlied. Und seitdem fühle er sich mit dem Biergarten verbunden: „Als Jugendlicher war ich auch schon im Gärtla“, erzählt der 28-Jährige. Am Sonntag, 7. Dezember, rechtzeitig zum Frankenderby, öffnet der Biergarten nach Jahren wieder seine Tore für Fans. „Wir wünschen uns volle Bude“, sagt Römer. Und auch für das Derby hat er einen Tipp: „Ich sage: ein knackiges 4:1 für den Club.“

