Nürnberg - Könnte es anstatt einem gleich zwei neue Stadien in Nürnberg geben? Diese Idee hat Bürgermeister Christian Vogel zuletzt in den Raum gestellt. Das sind die aktuellen Baupläne.

Nürnberg plant einen großen Stadionumbau: Das Max-Morlock-Stadion soll größer, schöner, moderner und praktischer werden. Kostenpunkt: circa 290 Millionen Euro. Dann gäbe nicht nur 40.000 Sitzplätze, sondern auch rund 10.000 Stehplätze - das entspricht im Ligabetrieb mit Stehplätzen einer Kapazität von 46.000 bis 50.000 Besuchern. Zudem soll das neue Stadion keine Rundlaufbahn mehr haben und sowohl mehr VIP-Plätze und Logen, als auch mehr barrierefreie Plätze bieten.

Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel (SPD) hat für die Zeit des Umbaus eine neue Idee ins Spiel gebracht: In der nächsten Stadtratssitzung am 10. Dezember soll ein Planungsbüro vorschlagen werden, das mit der Vorplanung beauftragt werden soll. Zudem soll auch geprüft werden, ob der FCN während des Stadionumbaus in eine Ausweichspielstätte umzieht. Das wurde auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von Club und Stadt am Freitag (28. November 2025) verkündet.

„Ein solches Interim könnte sportlich und wirtschaftlich von großer Bedeutung sein, weil es die Koordination von Baustelle und Veranstaltungsbetrieb weniger aufwendig macht und Planungssicherheit schafft“ heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Nürnberg. Eine Ausweichstätte könnte den Stadionumbau demnach beschleunigen und sei eine bessere Option für die Fans und besser zu vermarkten als ein Baustellenstadion, so Vogel in der Pressekonferenz. Allerdings würde das Ersatzstadion auch nur Platz für 25.000 Zuschauer bieten, berichtet t-online.

Ob der Bau einer Ausweichspielstätte wirtschaftlich Sinn ergibt oder nicht, soll nun geklärt werden. Es handle sich nicht um klare Lösungen, wird in der Pressemitteilung klargestellt.

Ein Grund für die Idee dürfte sein, dass Fußball ein starker Wirtschaftsfaktor für Nürnberg ist. Die Stadt Nürnberg hat gemeinsam mit dem 1. FC Nürnberg (FCN) eine umfassende Studie zu den regional-ökonomischen Effekten des Profifußballs in Auftrag gegeben.

Die Studie beziffert den jährlichen wirtschaftlichen Gesamteffekt des 1. FC Nürnberg und des Max-Morlock-Stadions auf rund 178 Millionen Euro. Besonders stark profitieren die lokale Gastronomie (rund 36 Millionen Euro) und Hotellerie (rund 35 Millionen Euro) sowie zahlreiche regionale Betriebe und Dienstleister. Zusätzlich zeigt die Untersuchung: Der FCN ist einer der stärksten Image- und Identitätsfaktoren Nürnbergs und prägt das bundesweite Bild der Stadt stärker als Christkindlesmarkt, Burg, Lebkuchen oder Bratwurst. Der Fußball ist damit ein wichtiger Standortfaktor und einer der stärksten Botschafter der Stadt, heißt es seitens des Amts für Kommunikation und Stadtmarketing.