Fürth - Die SpVgg Greuther Fürth empfängt den Tabellennachbarn und Absteiger VfL Bochum im Duell zweier Teams, die unter ihren Erwartungen spielen - die Partie offenbart letztendlich einen Klassenunterschied.

Die Fürther stellen vor der Partie mit 34 Gegentreffern die schwächste Abwehr der Liga und haben gerade einmal vier Punkte aus den letzten sieben Ligaspielen geholt. Da hilft es auch nicht, dass Futkeu mit seinen acht Toren auf Platz drei der Torjägerliste steht. Ein Sieg gegen Bochum wäre für die angeschlagenen Franken daher sehr wichtig. Ein Wiedersehen auf den Chefsesseln gibt es auch: Die beiden Cheftrainer kennen sich ganz gut, war Thomas Kleine doch in Düsseldorf einst Co-Trainer unter Bochum-Coach Rösler. Deshalb wollen sich beide, „egal, wie das Spiel laufen wird, danach ein paar Minuten nehmen“, kündigte Kleine bereits an.

Zwei Veränderungen nimmt der Übungsleiter nach der jüngsten 2:4-Niederlage in Darmstadt vor. Ziereis kehrt nach seiner Gelbsperre wieder zurück und ersetzt Olesen. Dafür rutscht Dietz ins defensive Mittelfeld vor. Keller übernimmt die linke Abwehrseite von Abrangao. So ambitioniert die Hausherren ins Spiel starten, so schnell kommt die kalte Dusche. Nach nur neun Minuten klingelt das erste Mal im Netz. Ex-Fürther Wittek schlägt einen Freistoß in die Mitte, Ibrahima Sissoko ist dann völlig frei zur Stelle und schiebt zur Kugel aus knapp fünf Metern ein. Und der nächste Schock folgt zugleich. Nur vier Minuten später darf Sissoko wieder einschieben, diesmal nach einer Ecke. Wieder schlägt Wittek den Ball auf den blank stehenden Stürmer, der direkt abzieht. Schlieck ist zwar noch dran, doch von ihm hoppelt der Ball in die Maschen. Da sieht auch der Keeper nicht gut aus.

Die desolate Leistung der Fürther Hintermannschaft geht munter weiter: Bochum nutz Chance Nummer drei zum dritten Streich. Diesmal bekommen die Hausherren den Ball nicht hinten raus und so kommt die Kugel zentral zu Hofmann. Der Stürmer nagelt sie dann mit links unters Tordach. Nach 17 Minuten steht es aus Sicht der Gastgeber 0:3, von den Rängen ertönen „Wir haben die Schnauze voll“-Rufe. Bei den Fürthern ist viel Frust dabei, richtig gute Torchancen erspielen sie sich überhaupt nicht. Dann ist Pause: Mit einem Pfeifkonzert von den Rängen gehen beide Teams in die Kabine. Was geht noch für das Kleeblatt?

Schockstarre beim Kleeblatt

Überraschenderweise geht es ohne Veränderungen in den zweiten Durchgang. Erst nach 61 Minuten reagiert Thomas Kleine mit einem Dreifachtausch: Sillah kommt für Futkeu, Dehm für Reich und Consbruch ersetzt Green. In Minute 64 hat Fürth dann einmal eine richtige Torchance. Sillah kommt im Strafraum an den Ball, setzt sich gegen Strompf durch und zieht dann frei stehend vor Horn aus knapp acht Metern ab. Der Keeper macht sich breit und pariert stark. Die Hausherren schaffen es nicht, ein anderes Gesicht zu zeigen. Das ist in fast allen Belangen deutlich zu wenig, während der VfL es sehr trocken runterspielt. Abrangao kommt für Keller, Cabrera für Klaus und Bochum setzt Nadelstiche mit Kontern - es passiert wenig. Dann ist Schluss am Ronhof. Die SpVgg Greuther Fürth muss die zweite Pleite in Folge hinnehmen und rutscht wieder auf den Relegationsplatz. Am Sonntag in einer Woche tritt das Kleeblatt die kurze Reise zum Stadtnachbarn nach Nürnberg an - das Frankenderby steht vor der Tür.