Nürnberg - Der Club empfängt den Club: Unter Flutlicht gastiert der 1. FC Nürnberg am Samstagabend beim 1. FC Magdeburg. Alles, was für das Duell mit dem Tabellenletzten wichtig ist, lesen Sie hier.

„Und täglich grüßt das Murmeltier.“ Mit diesen Worten leitete Petrik Sander, Trainer beim kommenden Gegner des 1. FC Nürnberg, am vergangenen Spieltag sein Statement ein, warum es auch im Krisenduell keine Punkte gab. Das Problem: Der 1. FC Magdeburg spielt angesichts seiner fußballerischen Leistungsfähigkeit nicht wie ein Absteiger, hat aber die Effizienz eines solchen. Am Samstag gastiert mit dem Club ein Team in Sachsen-Anhalt, das ähnliche Probleme inzwischen weitestgehend abgelegt hat.

Die Ausgangslage

Nach einem desolaten Saisonstart hat sich der 1. FC Nürnberg inzwischen ins Mittelfeld der 2. Bundesliga hochgearbeitet. Dabei ist der Club der Aufstiegsrelegation aktuell punktetechnisch näher als der Abstiegsrelegation. Der Nürnberger Aufschwung lässt sich mit einer Ungeschlagen-Serie von inzwischen sechs Partien in Folge erzählen. Die vergangenen drei Spiele gewann der Club sogar, allerdings – auch das ist Teil der Wahrheit – ging es auch gegen drei qualitativ eher schwächer besetzte Zweitligisten, die allesamt um den Klassenerhalt kämpfen müssen.

Der Gegner

Auch für den 1. FC Magdeburg, der die Vorsaison noch auf dem fünften Tabellenplatz abgeschlossen hat, wird es in dieser Spielzeit wohl nur um den Ligaverbleib gehen. Seit dem fünften Spieltag steht der „Club“, als welchen sich die Magdeburger ebenso wie die Nürnberger verstehen, auf einem Abstiegsplatz, seit dem sechsten Spieltag tragen die Blau-Weißen die rote Laterne. Diese hatte den Sachsen-Anhaltinern übrigens der 1. FC Nürnberg übergeben.

Bislang schaffte es der FCM weder unter Markus Fiedler, der im Sommer den Cheftrainer-Posten von Erfolgscoach Christian Titz übernommen hatte, noch unter Petrik Sander, regelmäßig zu punkten. Nach 13 Spieltagen stehen erst zwei Siege und ein Remis zu Buche.

Das Kuriose: Die gebotenen Leistungen der Magdeburger sowie zahlreiche Offensivstatistiken würden eher für eine Saison im oberen Mittelfeld, vielleicht sogar im oberen Tabellendrittel sprechen. Der „Club“ zeigt immer wieder extrem dominante Auftritte, schafft es sich durch spielstarke Akteure und gepflegten Ballbesitzfußball immer wieder Chancen zu erarbeiten. Aber: Er verwertet sie nicht. Nur zwei Teams vergaben noch mehr Großchancen als Magdeburg.

Der Fakt zum Spiel

Der 1. FC Magdeburg hat bislang deutlich zu wenig getroffen: Laut Expected Goals, die die Qualität der herausgespielten Chancen abbilden, müsste die Mannschaft von Trainer Petrik Sander derzeit bei 20,5 Treffern stehen – tatsächlich kommt sie aber auf rund zehn Tore weniger. Mit anderen Worten: Magdeburg erzielt nur etwa die Hälfte der Treffer, die statistisch zu erwarten wären. Kein anderer Zweitligist weist eine derart große Diskrepanz auf. Verantwortlich dafür ist eine schwache Chancenverwertung, die zugleich fehlende Abschlussqualität offenlegt. Besonders schwer wiegt dabei der späte Abgang von Martijn Kaars, der in der Vorsaison ligaweit zweitbeste Torschütze war und nun schmerzlich fehlt.

Die Bilanz

Nicht nur die Tabellensituation und die aktuelle Form beider Teams sprechen für einen erfolgreichen Gastauftritt des 1. FC Nürnberg, sondern auch die bisherigen Begegnungen. Dabei ist der Club keineswegs ein Angstgegner für Magdeburg, die Bilanz ist sehr ausgeglichen: Drei der bisher sechs Duelle gewann Nürnberg, zwei Magdeburg, eine Partie endete remis. Auffällig jedoch: In vier dieser sechs Begegnungen setzte sich jeweils das Auswärtsteam durch – und das wäre am Samstag der Club.

Das Personal

Kritisch könnte für den 1. FC Nürnberg die Personalsituation werden. Adam Markhiev, Mohamed Ali Zoma und dessen potenzieller Ersatz Mickael Biron konnten allesamt zuletzt nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Im Falle eines Markhievs-Ausfalls würde Rafael Lubach auf die Sechs und Pape Demba Diop in die Startelf auf die Achter-Position rücken. Zomas Startelf-Platz könnte der ebenfalls angeschlagene Biron oder Semir Telalovic einnehmen.

Die Eckdaten

Freude bei den Club-Fans gibt es schon vor dem Anstoß: Das nominelle Topspiel der 2. Bundesliga, welches um 20.30 Uhr in der Avnet Arena angepfiffen wird, wird wie gewohnt im Free-TV bei NITRO übertragen. Außerdem kann das Spiel per Sky gestreamt oder in der ARD-Audiothek sowie dem Club Fanradio per Audio-Berichterstattung verfolgt werden.