
„Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei“, hieß es schon in einem beliebten Gassenhauer aus den 1980er Jahren. Von der Weisheit, die dem Titel innewohnt, durfte sich am Sonntagnachmittag auch die Arminia aus Bielefeld überzeugen. Denn beim Gastspiel des Aufsteigers im Max-Morlock-Stadion zog der 1. FC Nürnberg einer beeindruckenden Serie den Stecker: In 34 Pflichtspielen in Folge (saison- und wettbewerbsübergreifend) war den Ostwestfalen immer mindestens ein eigener Treffer gelungen.
Diese Serie fand in Nürnberg ein jähes Ende - auch, weil der 1. FC Nürnberg die sonst so torgefährlichen Bielefelder in der Offensive einfach nicht zur Entfaltung kommen ließ. Zweimal kam der Aufsteiger im ersten Durchgang gefährlich vors Tor, bei beiden Situationen lag jedoch eine Abseitsposition vor. So dauerte es über eine Stunde, bis die Arminia ihren ersten Torschuss abfeuerte, der in der Statistik Anerkennung fand. Zu diesem Zeitpunkt führte der FCN bereits mit 2:0.
Auch wenn die Ostwestfalen in der Schlussphase viel versuchten und sich einige Abschlüsse erarbeiteten, wurde es nur einmal wirklich gefährlich: In der 89. Minute hämmerte Schneider die Kugel im Strafraum an den Pfosten. „Bisschen Glück beim Schuss, Innenpfosten raus, das brauchst du, das haben wir uns heute auch verdient“, sagte Miroslav Klose auf der Pressekonferenz nach der Partie. Verdient war das Spielglück in der Tat, denn einen weiteren Hochkaräter ließ die Nürnberger Defensive über die gesamte Spieldauer nicht zu. „Wir haben viele Beine zwischen den Ball und unser Tor bekommen und konnten viele Sachen abwehren“, lobte Klose die Arbeit seiner Mannschaft gegen den Ball.
„Wir kennen den Abstand nach oben“ - Sorgen um Markhiev
Während die Serie der Bielefelder also gerissen ist, geht die des 1. FC Nürnberg weiter: Seit sechs Spielen ist der FCN in der Liga ungeschlagen, zuletzt errang die Klose-Elf drei Siege in Folge. Die Konsequenz: vom letzten Platz haben sich die Nürnberg auf Rang neun hochgearbeitet, an eine Aufholjagd auf die Aufstiegsplätze will der Nürnberger Cheftrainer aber noch nicht denken: „Wir kennen den Abstand nach oben und wir schauen weiterhin nach unten, weil ich gesagt hab, das wird noch ein bisschen dauern, bis wir uns da distanzieren“, erklärte Klose. Tatsächlich ist der FCN auch nach Definition im absoluten Mittelfeld der Tabelle angekommen - acht Zähler beträgt der Rückstand auf beide Relegationsplätze.
Bei aller Freude über den dritten Sieg in Folge musste der 1. FC Nürnberg auch einen Wermutstropfen hinnehmen: Adam Markhiev bekam bei einer Grätsche des Ex-Nürnbergers Tim Handwerker in der 60. Minute einen Treffer ab. Der Mittelfeldspieler probierte es noch einmal, musste kurze Zeit später jedoch ausgewechselt werden. Auf die Nachfrage, ob es den 23-Jährigen wieder am Sprunggelenk erwischt habe, antwortete Klose: „Ich weiß noch gar nichts. Ich habe nur gehört, dass es (das Sprunggelenk, d. Red.) genauso geschwollen ist wieder, da müssen wir abwarten, was bei der Untersuchung herauskommt.“
Ende September hatte sich Markhiev beim Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin (0:3) erstmals an besagtem Sprunggelenk verletzt, musste noch vor der Pause das Feld verlassen. Seine Länderspielreise mit der finnischen Nationalmannschaft Mitte Oktober musste er abbrechen, um sich in Nürnberg behandeln zu lassen, nachdem er erneut angeschlagen ausgewechselt wurde. Ein Ausfall des defensiven Mittelfeldakteurs würde den FCN empfindlich treffen. Ungeachtet dessen wird die Mannschaft von Miroslav Klose alles daran setzen, gegen den 1. FC Magdeburg am kommenden Wochenende auch zum siebten Mal in Folge ungeschlagen zu bleiben.

