
Die Vogelgrippe greift derzeit in Deutschland weiter um sich, Betreiber von Geflügelzuchten schlachten teilweise ihre Tiere schon vorsorglich. Doch ist die Ansteckungsgefahr bei Hunden und Katzen ebenfalls hoch? Der Tierschutzbund klärt in einer aktuellen Pressemitteilung auf.
Die Tierärztin Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund, erklärt, dass die Gefahr für Haustiere derzeit gering, aber speziell für Katzen nicht unerheblich sei. Eine Infektion könne durch direkten Kontakt mit infizierten Vögeln, deren Federn oder Ausscheidungen sowie durch den Verzehr roher Tierprodukte erfolgen. Rohes Geflügel, nicht pasteurisierte Milch und kommerzielles Futter, das nicht ausreichend erhitzt wurde, stellen ein Risiko dar.
Der Deutsche Tierschutzbund rät dazu, Katzen, die Freigang gewohnt sind, nicht grundsätzlich nur im Haus zu halten. In Gebieten mit hohen Fallzahlen könne es jedoch notwendig sein, den Freigang zeitweise einzuschränken. Hunde gelten nach aktuellem Kenntnisstand als weniger empfänglich für das Virus. Auch Infektionen bei anderen Haustieren sind zwar nicht ausgeschlossen, aber sehr unwahrscheinlich.
Wachsamkeit bei diesen Krankheitssymptomen
Bei möglichen Krankheitssymptomen wie Apathie, Fieber, Appetitlosigkeit, neurologischen Störungen, Atemproblemen, Magen-Darm-Beschwerden oder Gelbfärbung von Haut, Augen oder Schleimhäuten sollten Tierhalter wachsam sein – besonders wenn Kontakt zu Wildvögeln bestand oder die Katze rohes Geflügel gefressen hat. In solchen Fällen empfiehlt Gerlach, das Tier von anderen Haustieren zu isolieren und sofort den Tierarzt zu kontaktieren.
Schwerere Krankheitsverläufe bei Katzen sind möglich und enden nicht selten tödlich. Die Ansteckungsgefahr für Menschen durch infizierte Katzen wird derzeit als sehr gering eingeschätzt. Katzen gelten als sogenannte „Dead-End-Hosts“, das heißt, sie sind für das Virus eine Sackgasse und kein Reservoir.
