
Was als spontane Idee im Unterricht begann, hat sich für Melanie Borzi zu einem kleinen Internetphänomen entwickelt. Die gebürtige Österreicherin und Mathematiklehrerin an der St.-Ursula-Schule in Würzburg veröffentlichte auf Instagram ein Video, in dem sie ein selbst geschriebenes „Integralrechnungs-Lied“ singt, eine Parodie auf „Wackelkontakt“ von Oimara. Innerhalb weniger Tage erreichte der Clip über 200.000 Aufrufe und bekam tausende Likes, berichtet die Mainpost.
Entstanden ist die Idee ganz spontan nach einer Klassenarbeit. „Ich wollte nach einem Test etwas Lustiges machen, damit die Schülerinnen wieder Energie bekommen“, erzählt Borzi der Zeitung. Gemeinsam mit ihrer 15-jährigen Tochter schrieb sie den Text um und präsentierte den Song im Unterricht. Eine Schülerin schlug vor, das Video zu posten und damit nahm alles seinen Lauf. „Ich hatte 30 Follower und dachte, das sehen nur meine Freunde“, erzählt sie weiter. Dass der Beitrag so viel Anklang finden würde, überraschte sie selbst.
Viele Zuschauerinnen und Zuschauer reagierten begeistert auf die Mischung aus Humor und Lernstoff. „Ich denke, viele wünschen sich, dass Schule mehr Freude macht. Offenbar spricht das viele an“, meint Borzi. Gerade Mathematik werde oft als trockenes Fach erlebt, dabei könne Lernen durchaus Spaß machen. „Lernen funktioniert nur mit positiven Gefühlen. Angst und Stress blockieren das Denken“ erklärt Lerncoach Melanie Borzi gegenüber der Mainpost.
Als Lehrerin und Lerncoach setzt Borzi bewusst auf positive Emotionen beim Lernen. Angst und Druck seien kontraproduktiv und genau deshalb arbeitet sie mit Humor und Musik. Sie will zeigen, dass Lernen Spaß machen darf und sie ist sich sicher, dass sich Kinder mehr zutrauen, wenn sie erleben, dass auch Erwachsene spielerisch lernen.
Inzwischen hat Melanie Borzi noch ein weiteres Lied gedichtet und hochgeladen. Hierbei singt sie die „Natürliche Exponentialfunktion“, eine Parodie auf „Expresso & Tschianti“ von Josh.