
Ein deutscher Segler ist am Freitagnachmittag vor der kleinen Vogelinsel De Kreupel im niederländischen IJsselmeer in eine lebensbedrohliche Lage geraten und wurde erst rund zweieinhalb Tage später gefunden und geborgen, so die zuständigen Seenotretter auf ihrer Facebookseite.
Der Mann hatte mit seinem Boot im Vogelschutzgebiet vor der Insel nördlich von Andijk geankert. Doch sein Anker hielt nicht und das Schiff wurde durch Wind und Strömung an das felsige Ufer getrieben und dabei beschädigt. Da er weder auf ein funktionierendes Funkgerät noch Handy zurückgreifen konnte, war keine Kommunikation mit der Außenwelt möglich.
Der Segler übernachtete zwei Nächte bei niedrigen Temperaturen unter einem provisorischen Segelzelt, ohne Proviant. Erst am Sonntagabend, nach rund 60 Stunden, wurde das Segelbootwrack durch ein zufällig vorbeifahrendes Boot entdeckt. Die Besatzung alarmierte die zuständige niederländische Seenotrettung Koninklijke Nederlandse Redding Maatschappij (KNRM), die den Segler aus seiner misslichen Lage befreiten.
Laut Berichten des niederländischen Fernsehsenders RTL solle der Mann nach der Bergung verwirrt und geschwächt gewesen sein. Der Rettungsboot-Kapitän Menno Betzema äußerte sich gegenüber des Fernsehsenders: „Die Insel ist ein Vogelschutzgebiet, und der Geruch ist wirklich widerlich“. Der Segler habe in der Kälte im Wind gesessen. „Es hätte nicht länger dauern dürfen“.
Die Seenotretter appellieren in ihrem Facebookpost an alle Segler und Bootsbesitzer: „Sorgen Sie dafür, dass Sie auf dem Wasser immer gut vorbereitet sind!“. Wenn das Telefon funktioniert, könne man die KNRM App verwenden, ansonsten solle man ein Seefunkgerät oder Sachen für ein Notfeuerwerk mit an Board haben. Außerdem solle man „andere wissen lassen, dass man aufs Wasser geht“. Und zuletzt empfehlen die Seenotretter, dringend das Wetter zu checken, bevor eine Tour gestartet wird.