
Mit dem 1:4 gegen den Karlsruher SC ist die Spielvereinigung endgültig in der Krise angekommen. Die deutliche Niederlage wurde vom Trainerteam gemeinsam mit der Mannschaft am Samstag aufgearbeitet. „Wir haben uns Zeit genommen, saßen 60 bis 90 Minuten zusammen und haben viele Situationen besprochen“, erklärte Kleeblatt-Coach Thomas Kleine am Dienstag auf der Pressekonferenz vor dem Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Mittwochabend.
Im Mittelpunkt stand die Frage, wie das Team den viel zitierten „Bock umstoßen“ kann. Doch neben der sportlichen Wende geht es am Mittwoch auch um finanzielle Aspekte: Ein Sieg in der zweiten Runde des DFB-Pokals würde dem Verein rund 850.000 Euro einbringen.
„Die Aussprache hat uns gutgetan“, resümierte Kleine. Eine zentrale Erkenntnis: Fußball ist ein Zweikampfsport und genau da habe sein Team zuletzt zu viele entscheidende Duelle verloren. Der Trainer forderte mehr Cleverness: Situationen erkennen, in denen ein taktisches Foul notwendig ist - auch wenn es eine Gelbe Karte kostet.
Mit 28 Gegentoren stellt die Spielvereinigung aktuell die schwächste Abwehr der 2. Bundesliga. Allein in den letzten beiden Spielen kassierte das Team zehn Treffer. Dennoch wollte Kleine am Dienstag nicht alles schlechtreden: „Bis vor zwei Wochen haben wir eine Saison gespielt, mit der wir leben konnten. Wir haben Höhen und Tiefen erlebt, aber auch zehn Punkte gesammelt.“ Es sei wichtig, jetzt nicht alles schlecht zu reden, was vor zwei Wochen noch gut war. „Die zehn Punkte haben wir uns verdient geholt und es wäre auch noch der ein oder andere Punkt mehr möglich gewesen.“
Fans und Mannschaft: Schulterschluss vor dem Pokalabend
Nach der Niederlage gegen den KSC gab es den direkten Kontakt zwischen Kleine und den Fans am Stadionzaun. „Der Tenor war klar: Wir wollen es am Mittwoch zusammen anpacken und eine Runde weiterkommen“, berichtete der Trainer. Die kritischen Stimmen habe er aufgenommen und an die Mannschaft weitergegeben. Beim Pokal-Heimspiel gehe es darum, „von Anfang an bis zum Schluss alles hereinzuwerfen“.
Personal-Update
Ein möglicher Startelf-Kandidat ist Kapitän Branimir Hrgota, der gegen den KSC erstmals seit Januar 2021 nicht von Beginn an spielte, sofern er fit und nicht gesperrt war. In der 69. Minute eingewechselt, erzielte er das zwischenzeitliche 1:3 und krönte sich mit seinem 55. Zweitliga-Tor zum Rekordtorschützen des Kleeblatts. „Das hat ihm gutgetan“, lobte Kleine die Reaktion seines Kapitäns.
Ausfallen werden dagegen weiterhin Nils Körber, Timo Schlieck, Sacha Bansé und Brynjar Ingi Bjarnason. Letztgenannter soll noch in dieser Woche wieder Teile des Trainings mit absolvieren und nächste Woche voll mit der Mannschaft trainieren.
Ob das Kleeblatt am Mittwoch den Bock umstoßen kann und sich neben dem sportlichen Erfolg auch die Pokalprämie sichert, wird sich am Mittwochabend vor rund 12.000 Zuschauerinnen und Zuschauern unter Flutlicht zeigen. Es ist das erste Pokal-Heimspiel seit 2018. Anpfiff ist um 18 Uhr.