Fürth - Mit 1:4 unterlag das Kleeblatt am Freitagabend dem KSC - die zweite deutliche Niederlage in Serie. Hrgotas Ehrentreffer kam zu spät, effiziente Badener zogen den unter dem Strich harmlosen Fürthern den Zahn.

Thomas Kleine setzte nach dem 0:6 bei der SV Elversberg auf Rotation, gleich viermal stellte der Fürther Chefcoach um - und verschonte dabei auch große Namen nicht: Kapitän Branimir Hrgota musste auf der Bank Platz nehmen, Abwehrchef Philipp Ziereis fehlte angeschlagen. Für die beiden Routiniers standen Felix Higl und Luca Itter in der Startelf. Außerdem durfte der wieder genesene Youngster David Abrangao für Jannik Dehm von Beginn an ran und auf dem linken Flügel startete Aaron Keller an Stelle von Jomaine Consbruch. Felix Klaus führte das Kleeblatt als Kapitän aufs Feld.

Doch aller Wechsel zum Trotz begann das Spiel aus Sicht der Spielvereinigung katastrophal: Reich konnte Herold auf dem Flügel nicht entscheidend an der Flanke hindern, zunächst konnten die Fürther klären, doch aus der zweiten Reihe zog Kobald ab - Schleusener hielt den Kopf in den Ball, der über Boevink hinweg zum 0:1 ins Fürther Tor flog (3. Minute). Das Kleeblatt musste sich erst einmal schütteln, fand in der Anfangsphase offensiv nicht statt. Reich verbuchte nach zwölf Minuten einen ersten Abschluss aus der Distanz, der Bernat im Karlsruher Kasten allerdings vor keine Probleme stelle.

Der KSC kontrollierte die Partie zu Beginn, das Kleeblatt lauerte wie schon oft in dieser Saison auf Umschaltmomente und versuchte den Gegner durch situatives Pressing zu stören. Nach einem schnellen Vorstoß über links holte David Abrangao einen Eckball heraus, der jedoch nichts einbrachte - Higls Abschluss ging deutlich drüber (17. Minute). Im eigenen Ballbesitz fiel es der Spielvereinigung schwer, Gefahr zu erzeugen. Abspielfehler erstickten die Angriffsbemühungen meist schon im Keim, auch fehlte es dem Fürther Spiel an Geschwindigkeit. Weil auch die Gäste aus Baden recht behäbig und unpräzise agierten, entwickelte sich eine zähe Partie.

Kleeblatt nähert sich zart an - und kassiert das nächste Tor

Nach 23 Minuten dann der erste vielversprechende Angriff der Fürther: Futkeu erlief einen Ball in die Tiefe und legte für Keller ab. Der leitete das Zuspiel weiter auf Felix Klaus, der knapp vor der Strafraumgrenze abschloss, aber klar verzog. Das Kleeblatt blieb jetzt aber dran, machte das Spiel und kam zu weiteren Offensivaktionen, ohne aber wirklich gefährlich zu werden. Nach einer weiteren Ecke feuerte Reich aus der Distanz vorbei (28.). Zwei Minuten später kam Klaus zum nächsten Abschluss, sein strammer Versuch aus etwa 17 Metern geriet jedoch etwas zu unplatziert für Bernat.

Die Spielvereinigung hatte in dieser Phase das Spiel eigentlich im Griff, kassierte dann aber das 0:2. Wanitzek durfte im Zuge eines Konters ungestört durch die Fürther Hintermannschaft spazieren und legte ab für Pinto Pedrosa - dessen Abschluss klärten die Fürther noch zur Ecke. Nach der folgenden Ecke jedoch klingelte es: Einen Klärungsversuch von Klaus nahm Egloff aus der zweiten Reihe direkt per Volley - der Ball schlug im langen Eck ein (34.). Bemerkenswert: Pinto Pedrosa hatte sich bei der Aktion vor der Ecke wehgetan und wurde am Spielfeldrand behandelt, das Kleeblatt verteidigte den Standard in Überzahl.

Der KSC zog sich nach dem zweiten Treffer wieder zurück und überließ dem Kleeblatt die Spielkontrolle. Zu weiteren Chancen kamen die Fürther zunächst aber nicht. Die Spielvereinigung wirkte im Spiel mit dem Ball planlos, ohne Mühe konnte die Karlsruher Defensive die Fürther Angriffsbemühungen in Schach halten. Ohne weitere Vorkommnisse trudelte die erste Halbzeit ihrem Ende entgegen, unter Pfiffen verabschiedeten sich die Spieler des Kleeblatts in die Kabine.

Futkeu verpasst den Anschluss - Wanitzek entscheidet die Partie

Ohne personelle Wechsel ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Das Kleeblatt suchte direkt den Weg nach vorne und erspielte sich direkt zu Beginn des zweiten Durchgangs zwei Eckbälle, die jedoch verpufften. Wie schon Mitte der ersten Halbzeit spielte sich das Kleeblatt in der Hälfte der Gäste fest, klare Torchancen blieben aber weiterhin Mangelware. Erst nach 53 Minuten war es so weit: Futkeu tauchte auf Zuspiel von Klaus vor dem Karlsruher Tor auf, scheiterte aus leicht spitzem Winkel jedoch an Bernat - und vergab die große Gelegenheit auf den Anschlusstreffer.

Nach gut einer Stunde erlief Keller zentral vor dem Karlsruher Strafraum einen Fehlpass und schloss direkt ab, der Versuch wurde jedoch geblockt. Die Karlsruher agierten längst im Verwaltungsmodus und tauchten nur noch selten in der Offensive auf. Dann boten sich den Gästen aber gleich drei gute Gelegenheiten zur Vorentscheidung: Erst scheiterte Schleusener aus abseitsverdächtiger Position an Boevink (67.), dann entschärfte der Fürther Keeper einen Schlenzer von Herold (68.) und schließlich traf Beifuß aus spitzem Winkel nur den Pfosten (69.).

In der 69. Minute wechselte Thomas Kleine dreifach und brachte Green, Consbruch und Hrgota für Abrangao, Keller und den blassen Higl. Gefährlich blieben aber zunächst die Gäste, Wanitzek feuerte einen Distanzschuss nur knapp übers Gehäuse von Boevink (75.). Auf der anderen Seite versuchte Consbruch sein Glück, zielte aus nicht optimaler Abschlussposition aber etwas zu hoch (76.). Drei Minuten später zogen die Gäste dem Kleeblatt dann endgültig den Stecker: Nach einem Ballverlust von Dietz stahl sich Schleusener auf dem Flügel davon, seine flache Hereingabe drückte Wanitzek aus kürzester Distanz über die Linie.

Hrgota mit dem Ehrentreffer - Wanitzek macht es deutlich

Das Kleeblatt suchte in der Schlussphase der Partie weiter den Weg nach vorne - und kam durch seinen eingewechselten Kapitän zumindest noch zum Ehrentreffer: Hrgota narrte Rapp im Sechzehner und schloss dann routiniert zum 1:3 ab (90.). Im direkten Gegenzug stellten die Gäste beinahe auf 1:4, doch Boevink reagierte stark gegen Simic. In der vierten Minute der Nachspielzeit bot sich nach einem Eckball sogar noch die Chance auf den Anschlusstreffer, doch die vielbeinige Karlsruher Hintermannschaft und Keeper Bernat bereinigten die Situation. Dann wurde es richtig bitter: Nach einem Konter schlenzte Wanitzek den Ball zum 1:4-Endstand ins lange Eck (95. Minute).

Kurz darauf war das Spiel vorbei. Das Kleeblatt verlor eine Woche nach dem Debakel bei der SV Elversberg erneut deutlich. Der klare Erfolg der Karlsruher markierte den ersten Auswärtssieg der Badener in dieser Spielzeit - und einen nächsten Tiefpunkt für die angeschlagene Spielvereinigung, die am kommenden Wochenende (Sonntag, 13.30 Uhr) beim SC Paderborn gastiert.