
Die Zirndorfer Brücke, die in Fürth über den Main-Donau-Kanal führt, ist marode. So weit erst einmal nichts Besonderes - viele Brücken in Deutschland sind derzeit sanierungsbedürftig. Trotzdem schaffte es die Fürther Brücke zuletzt in die ARD-Satire-Sendung Extra 3.
Konkret geht es um die Höhenbeschränkungen, die an der Brücke angebracht sind. Um die marode Brücke zu entlasten, dürfen nur noch Fahrzeuge bis maximal 3,5 Tonnen darüber fahren. Und weil insbesondere LKW und große Transporter dieses Gewichtslimit überschreiten, wurde zusätzlich eine Höhenbegrenzung von 2,7 Metern eingeführt. Schranken auf der entsprechenden Höhe sollen das Gebot durchsetzen. Doch immer wieder werden diese Höhenkontrollen förmlich abgerissen.
Rudolf Kucera ist Baumamtsleiter bei der Stadt Fürth und sagt im Beitrag von Extra 3, der erstmals am 24. August ausgestrahlt wurde, nun aber kürzlich in den Sozialen Medien nochmals neue Aufmerksamkeit erfuhr, über die Höhenbeschränkung: „Aus unerklärlichen Gründen, schaffen es die Verkehrsteilnehmer nicht, sich daranzuhalten.“ Kucera spricht von einer „perfekten Beschilderung“ und „purer Ignoranz“ der Verkehrsteilnehmenden. An einem Tag im März sei die Beschränkung gleich zweimal eingerissen worden - einmal am Morgen und einmal am Nachmittag. Inzwischen laufen in den Sozialen Medien Wetten, wie lange die Schranken nach der Reparatur wohl halten werden.
Die Polizei weiß von einem Fall zu berichten, in dem der Fahrer eines Transporters offenbar vergessen hatte, dass er einen Bagger geladen hatte - dieser riss dann prompt die Höhenkontrolle ein.
Brücken-Irrsinn in Fürth: Nicht nur lustig, sondern vor allem teuer
Doch das Ganze ist nicht nur ein bisschen zum Schmunzeln, sondern vor allem teuer. Von insgesamt zwölf Anfahrschäden spricht Kucera bei Extra 3. Das koste die Stadt Fürth bisher insgesamt 22.000 Euro. Deshalb richtet Kucera eine Bitte an die Verkehrsteilnehmenden: „Liebe Autofahrer, achtet auf unsere Höhenbeschränkung, damit wir nicht so viel Steuergelder verschwenden müssen. Wir tun das nur für euch.“
Zum Zeitpunkt der Sendungsausstrahlung im August war nur eine Zufahrt der Zirndorfer Brücke mit einer entsprechenden Höhenkontrolle ausgestattet. Nachfolgend sollten die Beschränkung auch an weiteren Zufahrten aufgebaut werden - also noch mehr Gelegenheiten für die Verkehrsteilnehmenden, eine der Höhenkontrollen zu touchieren. Spätestens in zwei Jahren dürfte dann Ruhe sein. Dann wird die Zirndorfer Brücke nämlich abgerissen.
Hinweis aus der Redaktion: Der Artikel wurde am 16. Oktober 2025 um 8.30 Uhr aktualisiert. Ergänzt wurde die Information, dass die Sendung von Extra 3 bereits am 24. August erstmals ausgestrahlt wurde.
