Fürth - Die Zirndorfer Brücke in Fürth muss abgerissen und neu gebaut werden. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, vor kurzem musste die Strecke mehrere Tage gesperrt werden. Der aktuelle Stand und was geplant ist.

Die Zirndorfer Brücke zwischen Zirndorf und dem Fürther Stadtteil Dambach bescherte der Stadt Fürth in den vergangenen Monaten eine ganze Menge Arbeit. In den vergangenen zehn Jahren entdeckten die Prüfer bei Untersuchungen zahlreiche Mängel, die vor mehr als 50 Jahren gebaute Brücke muss abgerissen werden. Der Beginn der Abrissarbeiten ist aber erst Ende 2027 angesetzt, erläutert Rudolf Kucera, Leiter des Tiefbauamtes der Stadt Fürth, im Gespräch mit unserer Redaktion.

Bis dahin soll die Strecke vor allem für Pendler und Pkw weiter befahrbar sein, für große Lastwägen oder andere schwere Fahrzeuge hingegen ist die Brücke nicht mehr geeignet. Seit März richtete die Stadt dafür zahlreiche Maßnahmen ein, von Betonschutzwänden über eine Höhenbegrenzung bis hin zu Bodenwellen. Doch vor allem zu Beginn passierten immer wieder zu große und zu schwere Fahrzeuge die Strecke und beschädigten dabei die aufgestellten Höhenbegrenzungen.

Zeigen die Maßnahmen Wirkung?

Im März kam es Kucera zufolge alle zwei bis drei Tage zu solchen Vorfällen, teilweise sogar täglich. Aktuell gilt auf der Brücke eine Maximalgeschwindigkeit von 30 Kilometer pro Stunde, ein Maximalgewicht von 3,5 Tonnen sowie eine Höhenbegrenzung von maximal 2,7 Metern. Inzwischen habe sich die Situation aber gebessert. Die Zeitspanne zwischen den Beschädigungen werde immer größer, manchmal vergingen ganze Wochen ohne einen Vorfall. "Entweder greifen die zusätzlichen Maßnahmen oder die Verkehrsteilnehmer sind aufmerksamer", mutmaßt Kucera. So oder so entwickle sich die Situation aber positiv.

Bis zur zweiten Juniwoche gab es über eine Woche keine Beschädigungen - bis Samstag. Am 14. Juni sei die Höhenbegrenzung so sehr beschädigt worden, dass die Auffahrt von der Südwesttangente nicht mehr befahrbar war. Weil einer der verursachten drei Schäden deutlich gravierender ausfiel als die anderen beiden, blieb der Abschnitt bis Mittwochvormittag gesperrt. Inzwischen ist er wieder freigegeben.

60.000 Schaden in wenigen Monaten

Die durch unbelehrbare Verkehrsteilnehmer verursachten Schäden belaufen sich mittlerweile auf insgesamt 60.000 Euro. Doch während im März noch einige Fahrer ohne Konsequenzen entkamen, beträgt die Aufklärungsquote inzwischen über 90 Prozent. "In der Regel sind die Schäden so, dass sich die Beschränkungsteile an den Fahrzeugen verkeilen oder verankern, sodass die Fahrzeuge stehen bleiben müssen", erklärt der Amtsleiter. Den Großteil der Kosten kann die Stadt also weitergeben.

Wie geht es weiter?

Momentan läuft eine statische Nachberechnung der Brücke. Abhängig von den Ergebnissen könnte es sein, dass die Brücke dann abgesperrt wird. Bis dahin gelten weiter die Höhen-, Gewichts- und Geschwindigkeitsbegrenzungen. Diese Maßnahmen seien explizit dafür eingeführt, dass die Strecke für normale Pkw und Pendler möglichst lange geöffnet bleiben kann, so Kucera. Bis Ende 2027 - dann soll mit dem Abriss begonnen werden - versuche die Stadt, die Brücke so gut es geht zur Verfügung zu stellen. Der Abriss der Zirndorfer Brücke sei zwar unstrittig, aber kompliziert und aufwändig - auch wegen der darunter verlaufenden autobahnähnlichen Straße und der Wasserschifffahrtsstraße daneben.

Im Hintergrund laufen bereits Berechnungen, Abstimmungen und Überlegungen zum Neubau. Während die ursprüngliche Brücke in den späten Sechziger- und Siebzigerjahren in einem Guss betoniert wurde, ist das für den Neubau keine Option. Unter anderem gehe es aktuell darum, ob einzelne Teile in Werken vorgefertigt werden können.

Voraussichtlich Ende 2027 sollen die Abrissarbeiten beginnen. "Bis alles vollzogen ist, wird es sicher ein halbes Jahr dauern", prognostiziert Kucera. Gegen Ende des Jahres 2029 beziehungsweise Anfang 2030 soll die Brücke dann wieder uneingeschränkt zur Verfügung stehen.