München - Am 20. September heißt es in München wieder einmal „O‘zapft is!“. Dann startet das größte Volksfest der Welt. Was ist dieses Jahr für die Besucher alles geboten und wie teuer ist ein Besuch auf der Wiesn?

Jedes Jahr besuchen etwa sechs Millionen Menschen das Oktoberfest in Bayerns Hauptstadt. Dieses Jahr können die Besucher vom 20. September bis zum 5. Oktober 2025 feiern. Pünktlich zum Auftakt der 190. Wiesn am Samstag kehrt die Sonne noch einmal in den Süden von Deutschland zurück. Und auch die folgenden Tage bleiben sommerlich: Am Sonntag sind es voraussichtlich 24 Grad und am Montag 23 Grad bei lockerer Bewölkung. Das perfekte Wetter für einen Ausflug zum größten Volksfest der Welt.

Wichtige Termine

„O‘zapft“ wird traditionell am ersten Wiesn-Tag. Am Samstag um 12 Uhr im Schottenhammel-Zelt schlägt Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter den Zapfhahn ins Sprudelloch des ersten Fasses. Im vergangenen Jahr schaffte er dies mit nur zwei Schlägen.

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Dieter Reiter (SPD, 3.v.r), Oberbürgermeister von München, sticht 2024 das erste Oktoberfestfass im Schottenhammel-Festzelt an. © Peter Kneffel/picture alliance/dpa

Vor dem Anzapfen findet um 10.45 Uhr der Einzug der Brauereien und Festwirte auf der Theresienwiese statt. Am ersten Festsonntag startet ab 10 Uhr der große Trachtenumzug von der Maximilianstraße zur Theresienwiese. Am 28. September findet um 11 Uhr das kostenlose Platzkonzert der Festzelt-Kapellen zu Füßen der Bavaria statt.

Auch die LGBTQ+-Community feiert auf der Wiesn. Gay Sunday am 1. Wiesn-Sonntag im Pschorr-Festzelt Bräurosl, ab 9 Uhr. Die ProudWiesn am zweiten Wiesn-Sonntag findet im Armbrustschützenzelt ab 16.45 Uhr statt.

Am 5. Oktober beginnt der Wiesn-Endspurt mit Böllerschießen.

Der Geländeplan

Insgesamt gibt es 35 Festzelte auf dem Oktoberfest. Sieben große und 21 kleine Zelte.

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Der Geländeplan des Oktoberfests 2025 kann online heruntergeladen werden. © Landeshauptstadt München Referat für Arbeit und Wirtschaft

Die Preise für Bier und Speisen

Die teuerste Maß kostet in diesem Jahr 15,80 Euro und wird in der „Münchner Stubn“ ausgeschenkt. Das günstigste Bier gibt es 2025 im großen Festzelt „Augustiner-Festhalle“ und im Mittelbetrieb „Ammer“. Hier kostet die Maß 14,50 Euro. Der Preis für Wasser liegt im Schnitt bei 10,95 Euro, für Spezi bei 12,48 Euro und für Limo bei 12,11 Euro.

Auch die Preise fürs Essen sind gestiegen. Ein „halbes Hendl“ kostet im Paulaner Festzelt 24,50 Euro. Im Vorjahr lag der Preis noch bei 23 Euro. 2019 sogar bei 12,40 Euro. Das ist ein Plus von fast 100 Prozent in sechs Jahren. Das günstigste Hähnchen gibt‘s in der Augustiner Festhalle sowie im Löwenbräu Festzelt für 17,20 Euro.

Sowohl die Preise für Getränke als auch die Speisenpreise sind um etwa drei bis vier Prozent gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr.

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Der Preis für die Maß Bier ist in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. © picture alliance/dpa/dpa Grafik | dpa-infografik GmbH, picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Günstigere Anlaufstellen

Das Oktoberfest ist ja bekanntlich kostspielig. Dennoch gibt es Orte, an denen man sparen kann. Die „Oide Wiesn“, der traditionelle Teil des Festes, befindet sich im Süden der Theresienwiese und kostet tagsüber für Erwachsene Eintritt (4 Euro, ab 21 Uhr frei). Dafür sind aber die Fahrgeschäfte mit nur 1,50 Euro sehr günstig. Für die Kleinen gibt es einen Limobrunnen im „Festzelt Tradition“. Hier können Kinder für einen Euro unbegrenzt Limonade zapfen.

Auch bei den Speisen kann gespart werden. Zur Mittagszeit bieten viele Wirte wochentags ein vergünstigtes Essen an. Am besucherstarken Freitag verzichten viele Wirte jedoch auf die Mittags-Wiesn.

Neu ist, dass es dieses Jahr gratis Wasser aus neun Trinkbrunnen gibt. So stehen beispielsweise am Wiesn-Eingang Esperantoplatz, auf der Oidn Wiesn oder an den WC-Anlagen hinter den Bierzelten Wasserspender.

Tipps für kurzfristige Reservierungen

Die Tische in den Festzelten des Oktoberfestes sind heiß begehrt. Besonders Abends und am Wochenende sind die meisten Zelte voll. Viele Plätze sind schon seit dem Frühjahr ausgebucht. Für spontane Wiesn-Gänger gibt es trotzdem noch Reservierungsmöglichkeiten.

Grundsätzlich sind die Tischreservierungen auf der Wiesn kostenlos. In den größeren Zelten wird jedoch der Kauf von Gutscheinen für zwei Maß Bier und ein halbes „Hendl“ pro Person verlangt. Seit dem 1. September können im offiziellen Portal „Oktoberfest-booking.com“ ungenutzte Reservierungen zum Originalpreis angeboten und gekauft werden. Über die Internetseiten der Wiesn-Wirte direkt kann auch reserviert werden. Hier werden manchmal auch stornierte Plätze wieder verfügbar. Manche Wirte bieten auch sogenannte „Spontanreservierungen“ bis zu 24 Stunden im Voraus an. Verbraucherschützer warnen vor überteuerten Angeboten auf inoffiziellen Portalen.

In den großen Zelten bleibt etwa ein Viertel der Plätze ohne Reservierung. Auf der „Oidn Wiesn“ ist es ein Drittel.

Spezielle Reservierung für Einheimische

Schon seit 2015 dürfen die Wirte der großen Zelte an den Samstagen und Sonntagen zusätzliche Plätze reservieren, wenn diese an Münchner abgegeben werden. Voraussetzung ist, dass die Reservierung persönlich unter Vorlage des Personalausweises als Nachweis des Hauptwohnsitzes München beim jeweiligen Festwirt erfolgt. Heuer wird diese Sonderregel erweitert: An den Wochenenden und am 3. Oktober sind zehn Prozent aller Plätze in den Festzelten für Einheimische reserviert.

Die Highlights der Fahrgeschäfte

Natürlich gibt es auf dem Oktoberfest auch jede Menge Karussells. Rund 240 Fahr-, Schau- und Belustigungsgeschäfte wird es dieses Jahr geben. Dieses Jahr neu ist zum Beispiel das Panorama-Fenster im Boden der Gondeln des „Sky Lift“. Durch das Glas können die Fahrgäste aus 71 Metern Höhe über das Fest sehen. Auf der „Oidn Wiesn“ steht heuer erstmalig die Geisterbahn „Geisterhöhle“ aus den 1960er Jahren.

Neben den neuen Fahrgeschäften, gibt es aber auch alte Klassiker, die man nur auf dem Oktoberfest findet. Zum Beispiel die „Krinoline“ oder das „Teufelsrad“.

An den beiden Dienstagen (23. und 30. September) sind Familientage. Dann gelten ermäßigte Fahr- und Eintrittspreise.

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Das Fahrgeschäft „Krinoline“ und das „Teufelsrad“ (rechts) sind Klassiker auf dem Oktoberfest. © IMAGO / CEPix picture alliance / Markus C. Hurek | Markus C. Hurek

Wie kommt man am besten zur Wiesn?

Etwa die Hälfte der Besucher des Festes nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel. Die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG rechnet mit rund 100.000 Fahrgästen täglich. Deshalb gibt es während des Oktoberfestes um die 6000 Extra-Fahrten. Mitarbeiter aus dem Ausland sowie eine Kameradrohne sollen als Unterstützung helfen.

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Das Münchner Oktoberfest mit zahlreichen Besuchern zwischen den Fahrgeschäften. © Martin Siepmann/picture alliance / Westend61

Parkplätze in München sind selten frei und sehr teuer. Wer Alkohol trinkt ist ohnehin auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Mit der S-Bahn fährt man am besten bis zur Hackerbrücke. Von dort aus sind es dann noch etwa 15 Minuten zu Fuß bis zum Fest. Mit der U-Bahn erreicht man die Wiesn auch gut. Mit der U3 oder der U6 kann man bis zum Goetheplatz oder der Poccistraße fahren. Die U4 und U5 fahren bis zur Schwanthalerhöhe. Die Buslinien 53, 58/68, 62 und 134 fahren alle nahe an das Oktoberfest.

Das ist zu beachten

Wie auf jedem Volksfest gelten auch auf dem Oktoberfest bestimmte Sicheheitsregelungen. An jedem Eingang weren die Taschen kontrolliert. Glasflaschen und Messer sind verboten. Taschen und Rucksäcke dürfen maximal drei Liter Volumen haben und nicht größer als 20 x 15 x 10 Zentimeter sein. Regenschirme sind erlaubt. Kinderwägen sind bis 18 Uhr erlaubt. Außer an den Samstagen und am 3. Oktober.

Die Öffnungszeiten

  • Montag bis Donnerstag: 10 bis 23.30 Uhr

  • Freitag: 10 bis 24 Uhr (gilt auch am 2. Oktober)

  • Samstag: 9 bis 24 Uhr

  • Sonntag: 9 bis 23.30 Uhr