
Vor 33.180 Zuschauern im Karlsruher Wildpark muss sich der 1. FC Nürnberg dem KSC trotz der wohl besten Saisonleistung mit 1:2 geschlagen geben. Schon vor dem Spiel wurde wild über ein mögliches Aus von Miro Klose am Valznerweiher im Falle einer Niederlage spekuliert. Doch der erfahrene WM-Held kennt die Untiefen des Geschäfts und gibt sich vor der Partie kämpferisch und zuversichtlich hinsichtlich seiner Anstellung. Nach Abpfiff stehen fünf Spieltage mit nur einem Punkt und folglich weiterhin der letzte Tabellenplatz. Dementsprechend richten sich die Blicke zunehmend auf den Trainer, der mit seinem runderneuerten Kader bislang keinen Erfolg einfahren konnte.
Der weiß genau: „Fußball ist ein Ergebnissport, und das ist uns heute nicht gelungen, trotz 23:10 Torschüssen“. Und genau mit dieser Aussage trifft der nicht zu beneidende Nürnberger Übungsleiter den Nagel auf den Kopf. Wieder war der FCN nicht spielerisch, sondern nur dem Ergebnis nach unterlegen, weil selbst beste Chancen wieder einmal ungenutzt bleiben - was selbst Gegnertrainer Christian Eichner anerkennt, auch wenn das den FCN kaum trösten dürfte. Der Auftritt der Mannschaft kann allerdings durchaus als Statement für den Trainer verstanden werden. „Ich bin auch sprachlos“, sagt ein sichtlich konsternierter Fabio Gruber anschließend in die Mikrofone, Klose sei in der Mannschaft kein Thema, fügt er an.
Nicht um Worte verlegen ist Sportvorstand Joti Chatzialexiou: „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die spielerisch sehr gut war, den Gegner zeitweise dominiert hat. Das haben nach Abpfiff auch unsere Fans honoriert. Wir haben aber unsere Chancen nicht genutzt und waren hinten nachlässig. Wenn du nach fünf Spieltagen einen Punkt hast, Tabellenletzter bist, brauche ich die Dinge nicht schönzureden“, erklärt er am Sky-Mikrofon. Dann folgen erfrischend klare Worte zu seinem Trainer: „Wenn es eine Krise gibt, wenn die Dinge nicht gut laufen, dann musst du zusammenhalten“. Ob das mit oder ohne Klose auf der Trainerbank geschehen werde, beantwortet Chatzialexiou eindeutig:
„Mit Miroslav Klose, selbstverständlich. Aus solchen Situationen kommt man nur gemeinsam raus. Irgendwann wird der Knoten platzen“ - und schiebt Worte nach, die wie ein subtiles Ultimatum klingen: „Ich hoffe, dass wir nächste Woche die Punkte endlich mal einfahren.“ Worte, die der Trainer selbstverständlich gerne hört - und seinerseits Aufbruchstimmung zu verbreiten versucht: „Wir haben die Überzeugung, dass wir das gemeinsam drehen werden - verzweifelt bin ich nicht.“ Er sei sogar optimistisch.
Nürnbergs Torschütze Koudossou ergänzt nach dem Spiel: „Bedrohlich ist es für uns auf jeden Fall. Wir sind alle in Alarmbereitschaft und keiner nimmt es auf die leichte Schulter. Alle Spieler stehen hinter dem Coach. Wir müssen uns jetzt an die eigene Nase packen.“ Saisonübergreifend konnte der 1. FC Nürnberg nur zwei der letzten 14 Pflichtspiele gewinnen – bei zehn Niederlagen. Der Negativlauf muss gegen den VfL Bochum gestoppt werden, wenn am Valznerweiher endlich Ruhe einkehren soll.
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