
Arno Strobel zählt zu den Ikonen der deutschen Thriller-Szene. Seine Mörderfinder-Reihe ging in diesem Jahr mit „Das Muster des Bösen“ in die fünfte Runde. Jetzt beglückt der Autor, der mit seiner Familie und Hund James in der Nähe von Trier lebt, Thriller-Fans mit einem Psychothriller bester Güte.
Warum Hund James besondere Erwähnung findet? Weil er es als Familienhund mit in „Welcome Home“ geschafft hat, als treuer Begleiter der Familie Winkler.
„Welcome Home“: Der neue Thriller von Arno Strobel
Die kleine Familie Winkler hat sich einen Traum erfüllt. Ines, Marco, ihre kleine Tochter Emilia und Labradoodle James sind aus einer kleinen Wohnung in Oldenburg in ihr eigenes Haus gezogen. Dafür haben sie einen Umzug von 500 Kilometern auf sich genommen. Das Haus steht in der Neubausiedlung Auf Mons in der Nähe von Würzburg in Franken.
Überglücklich beziehen sie ihr neues Heim. Bald wird die kleine Familie auch von ihren neuen Nachbarn begrüßt. Besonders viele Menschen leben noch nicht in der Neubausiedlung, doch bis jetzt scheinen alle sehr freundlich zu sein, es hat sich bereits ein gewisses Gemeinschaftsgefühl zwischen den Nachbarn eingestellt.
Doch schon in der ersten Nacht im neuen Haus geschehen seltsame Dinge. Marco erwacht durch das ungewöhnliche Knurren von Hund James. Er hört ein seltsames Geräusch. Noch dazu ist die Hauptsicherung herausgeflogen. Marco inspiziert das ganze Haus, kann aber nichts finden. Es muss wohl eine Täuschung gewesen sein.
Auch in den darauffolgenden Nächten geschehen seltsame Dinge. Ines glaubt, einen Schatten am Bett gesehen zu haben, und auch Marco erlebt weitere seltsame Dinge. Noch schaffen sie es, sich die ungewöhnlichen Erlebnisse rational zu erklären, aber das Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden ist dahin. Und dann sieht Ines eine Taschenlampe im leerstehenden Nachbarhaus herumwandern. Am nächsten Morgen macht Marco dort eine furchtbare Entdeckung: eine grausig zugerichtete Leiche.
„Welcome Home“ - Noch Thriller oder schon Horror?
Arno Strobel nimmt uns in seinem neuen Thriller die ganz eigene Sicherheit, die die eigenen vier Wände normalerweise bieten sollen. Es wird nicht bei dem einen Mordopfer bleiben, und schließlich gerät auch die Familie Winkler ins Visier des Mörders.
Der Thriller hat eine interessante Perspektive. In vielen Krimis und Thrillern, in denen Profis ermitteln, findet jemand eine Leiche und taucht dann nur noch sporadisch in der weiteren Geschichte auf. Doch dieses Mal begleiten wir nicht die Ermittlerfiguren, sondern die Person, die die erste Leiche findet. Den Horror, den Marco und seine Familie durchmachen, die Angst, die Zweifel und den Schmerz schildert Arno Strobel anschaulich.
Und natürlich Hund James, der zwar eine kleine, aber wichtige und am Ende sogar entscheidende Rolle spielt. Die Schilderung dieses Charakters dürfte Arno Strobel besonders leicht gefallen sein. Schließlich war das Vorbild, wie er im Nachwort erklärt, sein eigener Vierbeiner.
„Welcome Home“
von Arno Strobel
- 352 Seiten
- FISCHER Taschenbuch
- ISBN: 978-3-596-71151-2
- 18 Euro (Buch und Kindle-Book bei Amazon )
Weitere, spannende Buchtipps auf nordbayern.de:
Psychothriller mal ganz anders: „Der Professor“ von Amélie Nothomb - Buchtipp
„Die Kollegin“: Mobbing und Rache - Buchtipp für Freida McFadden
„Dunkel - Die Todgeweihten von Temeswar“: Düsterer Skandinavien-Thriller der Extraklasse