
Der mittlerweile 34-jährige Schul-Amokläufer Georg R., der bereits 2009 in Ansbach mit einem grausamen Angriff auf seine Schule Schlagzeilen machte, ist am 18. August aus der Psychiatrie in Erlangen geflohen. Inzwischen haben die Ermittler laut BR24 eine erste Spur: möglicherweise ist er auf dem Weg zu seiner neuen Partnerin in München.
Am 17. September 2009 drang der damals 19-jährige Georg R. in das Gymnasium Carolinum in Ansbach ein. Bewaffnet mit einem Beil, einem Hammer, Messern und Molotow-Cocktails stürmte er in ein Klassenzimmer, verletzte mehrere Personen teils lebensgefährlich und konnte erst durch drei Schüsse der Polizei gestoppt werden.
Im anschließenden Gerichtsverfahren wurde er wegen versuchten Mordes in 47 Fällen zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt. Das Gericht ordnete außerdem eine dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung an, angesichts hoher Aggressionsneigung und Wiederholungsgefahr.
Unbegleiteter Ausgang und plötzliches Verschwinden
Im Jahr 2025 haben die Verantwortlichen der Psychiatrie in Erlangen begonnen, Georg R. auf sein Leben in Freiheit vorzubereiten, so war ihm inzwischen ein unbegleiteter Ausgang erlaubt. Die Kliniksprecherin teilte mit, Tagesausgänge seien Teil der Therapie des Mannes und hätten seit Beginn des Jahres regelmäßig stattgefunden, „stets ohne Vorkommnisse und Beanstandungen“. Am 18. August 2025 kehrte er jedoch nicht zurück.
Eine öffentliche Fahndung wurde laut BILD bislang nicht eingeleitet, da aus Sicht der Polizei keine aktuelle Gefahr von ihm ausgeht. Stattdessen läuft eine stille, gezielte Suche, bei der auch familiäre Anlaufstellen überprüft werden.
Mögliche Flucht in andere bayerische Stadt
Ein Insider bezweifelt nach BILD-Informationen die Annahme der Polizei und Psychiatrie, dass von Georg R. aktuell keine Gefahr ausgehe. „Er ist ein sehr verschlossener Mensch und lässt viele Mitarbeiter nicht an sich ran“, erzählt er. Laut des Insiders könne man nur hoffen, dass der neuen Partnerin nichts passiere, denn der Attentäter soll auf Zurückweisung unvorhersehbar reagieren.
Neuen Informationen zufolge soll Georg R. über das Internet eine Beziehung aufgebaut haben und sich nun auf dem Weg zu seiner Freundin begeben haben, die extra aus den Niederlanden angereist sei. Die Staatsanwaltschaft Ansbach bestätigt unserer Redaktion, dass die erste Spur nach München führt.
Dieser Artikel wurde am 22. August um 20.05 Uhr aktualisiert. In diesem Zuge wurde der Name der Schule, an der damals der Amoklauf passierte, korrigiert. Richtig ist: Gymnasium Carolinum.