
Bei einer improvisierten Presserunde in der Stadt Skardu am Fuße des Unglücksbergs Laila Peak hat sich Laura Dahlmeiers Seilpartnerin Marina Krauss zum tödlichen Bergunfall geäußert, berichtet der Bayerische Rundfunk. Veränderte Wetterbedingungen, Steinschlag und unglückliches Timing sollen Gründe für das Unglück gewesen sein.
Laut Wetterbericht seien die Bedingungen im Vorfeld gut gewesen, erklärt Krauss in der Presserunde. Sie und Dahlmeier seien sich sicher gewesen, dass sie die Route „technisch auf jeden Fall draufhaben“ und dass „wenn wir in der Nacht starten, alles machbar ist“. Doch im Laufe des Tages haben sich die Bedingungen verschlechtert und der Schnee ist weicher geworden.
Unglückliches Timing
Die verschlechterten Bedingungen bringen Marina Krauss und Laura Dahlmeier dazu, den Aufstieg abzubrechen. „Wir haben uns vorzeitig, bevor wir den Gipfel erreicht haben, entschieden, umzudrehen. Wenn wir eine halbe Stunde früher dran gewesen wären, dann wären wir auch sicher runtergekommen“, erklärt Marina Krauss bei der Presserunde laut BR.
„Ein riesengroßer Stein“ traf Laura Dahlmeier am Kopf
Laura Dahlmeier und Seilpartnerin Marina Krauss waren im Abstieg an der dritten Abseilstelle am Leila Peak im Karakorum-Gebirge. „Ich war schon unten an der nächsten Abseilstelle, habe das schon vorbereitet. Die Laura ist nachgekommen und dann ging der Steinschlag los“ erklärt Krauss in einem Video zur Presserunde des Bayerischen Rundfunks.
Hörbar erschüttert erzählt sie, wie sie den Vorfall erlebt hat: „Ich habe beobachtet, wie die Laura ein riesengroßer Stein getroffen hat und wie sie dann gegen die Wand geschleudert wurde“. Laut BR habe sie gesehen, dass Dahlmeier am Kopf getroffen wurde. „Und von dem Moment an hat sie sich auch nicht mehr bewegt. Und für mich war es auch nicht möglich, irgendwie da sicher hinzukommen“, schildert Krauss weiter.
Dahlmeiers Seilpartnerin setzt sofort den Notruf ab. „Für mich war klar, die einzige Möglichkeit, ihr noch zu helfen, ist, den Helikopter zu rufen“. Im Anschluss versuchte sie selbst noch alles, um Laura Dahlmeier irgendwie zu helfen. „Sie hat sich nicht mehr bewegt, sie hat keine Anzeichen von sich gegeben. Ich habe ihr gerufen und es kam keine Reaktion“. Nachdem sie alles versucht hat, begann Krauss mit dem Abstieg.
Unfallort auf 5.700 Metern
Der tödliche Unfall ereignete sich am Montag, 28. Juli, auf dem Laila Peak auf 5.700 Metern Höhe. Laura Dahlmeier und Marina Krauss waren im alpinen Stil unterwegs. Auch nach dem Unfall konnte der Leichnam der 31-Jährigen aufgrund der Wetterbedingungen nicht geborgen werden. Auf eigenen Wunsch soll dieser nun auch dort verbleiben, wo Laura sich schon immer am wohlsten fühlte: in den Bergen.