
Was zunächst wie ein Witz wirkt, ist Teil eines Trends, der besonders auf TikTok Aufmerksamkeit erzeugt: Mouth Taping soll die Nasenatmung fördern – angeblich mit positiven Effekten auf Ausdauer, Regeneration und Leistungsfähigkeit.
Doch ist das wirklich sinnvoll oder bloß ein virales Experiment?
Warum Mouth Taping beim Training für Fitness-Enthusiasten interessant wird
Mouth Taping bedeutet, den Mund mit speziellem Tape zu verschließen, um gezielt durch die Nase zu atmen. Ursprünglich stammt die Methode aus der Schlafoptimierung, wo sie helfen soll, Schnarchen und Mundatmung im Schlaf zu reduzieren.
Jetzt findet die Technik ihren Weg ins Fitnessstudio – doch was genau versprechen sich Athleten davon?
Nasenatmung als Biohacking-Tool im Fitness-Kontext
Die physiologischen Vorteile der Nasenatmung sind wissenschaftlich gut belegt. Beim Einatmen durch die Nase wird die Luft gefiltert, angefeuchtet und erwärmt. Gleichzeitig erhöht sich die Produktion von Stickstoffmonoxid. Dies ist ein Molekül, das die Durchblutung und Sauerstoffverwertung verbessert.
Besonders im Ausdauer- und Hybridtraining berichten Athleten von effizienterer Atmung, ruhigerem Puls und verzögertem Laktatanstieg. Doch funktioniert das bei jedem?
Mouth Taping in der Fitnessroutine: Wann es kritisch wird
Gerade bei hohen Intensitäten kann Mouth Taping schnell zur Belastung werden. Wer etwa bei Sprints oder schwerem Krafttraining den Mund verschließt, riskiert ein subjektives Erstickungsgefühl oder eine ineffiziente Atemtechnik.
Auch Menschen mit Atemwegserkrankungen sollten auf diese Praxis verzichten.
Daher gilt: Mouth Taping ist kein Ersatz für gezieltes Atemtraining, sondern eher ein unterstützendes Werkzeug bei bestimmten Belastungsformen. Aber wie startet man sinnvoll?
Einstieg in Mouth Taping: Fitness langsam umstellen
Für Anfänger empfiehlt sich die Integration bei moderaten Belastungen – etwa beim Zone-2-Cardio oder leichten Läufen. Hier lässt sich die Nasenatmung gezielt trainieren, ohne die Leistungsfähigkeit zu beeinträchtigen. Alternativ kann auf bewusstes Atemmanagement ohne Tape gesetzt werden.
Auch Tools wie Nasenpflaster oder strukturierte Atemübungen vor dem Training helfen, den Körper langfristig auf Nasenatmung umzustellen. Aber ist der Effekt wirklich spürbar?
Mouth Taping kann Fitness verändern – wenn man es richtig angeht
Was als viraler TikTok-Trend begann, entwickelt sich zu einem ernstzunehmenden Thema im Performance-Bereich. Mouth Taping kann tatsächlich die Fitnessleistung verbessern – allerdings nur dann, wenn es gezielt, sicher und langfristig eingebunden wird.
Wer seine Atemmuster trainiert, optimiert nicht nur die Sauerstoffaufnahme, sondern auch Regeneration, Konzentration und Belastbarkeit.
Damit wird ein einfacher Klebestreifen zu einem Tool mit echtem Potenzial – weit über Social-Media hinaus.