
Der Stadtrat hat am Mittwoch (23. Juli) den Weg für eine umfassende Umgestaltung des Plärrers freigemacht. Beschlossen wurde die sogenannte „grüne Variante“ – mit mehr Barrierefreiheit, deutlich mehr Grün und neuen Wegen für Rad- und Fußverkehr.
Komplettumbau: Neue Gleise und überdachte Haltestellen
Grund für die Maßnahme ist die anstehende Sanierung der U-Bahn-Decke unter dem Plärrer. Gleichzeitig wird mit der Umgestaltung auch die Infrastruktur oberirdisch neu geordnet, wie die Stadt in einer Pressemitteilung am Mittwochabend mitteilt. Die Straßenbahn soll neue Gleise bekommen und vier barrierefreie, überdachte Haltestellen mit kurzen Umsteigewegen zu Bussen und zur U-Bahn. Auch die Bussteige werden neu angelegt und ermöglichen künftig einen wettergeschützten, stufenlosen Übergang zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln an dem Knotenpunkt in der Stadt.
Bessere Wege für Rad- und Fußverkehr geplant
Ein zentraler Bestandteil des Konzepts sei auch die Neuordnung der Verkehrsflächen. Für den Radverkehr sollen neue „Zweirichtungs-Radwege“ entstehen, unter anderem zwischen Fürther Straße, Rothenburger Straße und Gostenhofer Hauptstraße. Für Fußgänger sei zudem ein neuer, direkter Weg mit Ampel von der Plärrer-Insel zur Ludwigsstraße geplant.
Die Plärrer-Insel soll nach Osten hin erweitert werden, dadurch soll die Nord-Süd-Achse zwischen Gostenhof und Altstadt gestärkt werden.
Mehr Grün: 100 neue Bäume und ein Wasserspiel
Auch die Aufenthaltsqualität soll steigen, wie sich der Stadtrat von dem „Grünen Konzept“ erhofft. „Die Plärrer-Insel gewinnt deutlich an Grünflächen. Im Herzen des westlichen grünen Platzes entsteht ein Wasserspiel mit Fontänen, das in den Sommermonaten zum Spielen und Verweilen einlädt“, heißt es in der Mitteilung. Außerdem sollen rund 100 neue Bäume hinzukommen. Als Herzstück der neugestalteten Insel ist ein eingeschossiger Pavillon mit Gründach geplant, „der an den ehemaligen Plärrer-Automaten erinnert“. Dort befinden sich künftig ein T-Store mit Fahrkartenverkauf, ein Pausenraum für das Fahrpersonal, Toiletten sowie eine Packstation.
Kosten und Zeitplan haben es in sich
Ein kostspieliges Vorhaben, für das noch einige Zeit verstreichen wird: Die Stadt rechnet mit Gesamtkosten von etwa 30 Millionen Euro. Hinzu sollen Fördermittel von Bund und Land in Höhe von rund 14 Millionen Euro kommen sowie ein Eigenanteil der VAG in Höhe von rund 23,5 Millionen Euro für ihre Anlagen, heißt es. Baubeginn ist 2027, bis Ende 2029 soll alles fertig sein – rechtzeitig zur Urbanen Gartenschau in Nürnberg, so zumindest der Plan.
Alternative Varianten: Deshalb wurden sie verworfen
Zwei abgespeckte Varianten wurden vom Stadtrat abgelehnt. Beide hätten kaum Verbesserungen für Radfahrer oder Fußgänger gebracht, teils auf Barrierefreiheit verzichtet und keine nennenswerte Begrünung vorgesehen. Auch die Förderfähigkeit wäre bei diesen Modellen deutlich geringer ausgefallen.
„Der neue Plärrer bringt nicht nur mehr Grün, sondern auch eine klarere Verkehrsführung und mehr Sicherheit – für alle, die hier unterwegs sind“, sagte Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. VAG-Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing betonte zudem, dass auch der Schienenersatzverkehr durch die geplante Bauweise auf ein Minimum beschränkt werden könne.