
Immer wieder versuchen Betrügerinnen und Betrüger über fiese Maschen an Geld zu gelangen, das ihnen nicht zusteht. Einer der bekanntesten Tricks in der aktuellen Zeit ist wohl der Enkeltrick, bei dem vermeintliche Angehörige Seniorinnen und Senioren um Geld bitten – etwa, weil sie aufgrund eines schweren Unfalls verhaftet wurden und eine Kaution benötigen.
Inzwischen haben sich die betrügerischen Gruppen aber auch neue Maschen ausgedacht. Immer öfter geben sie sich beispielsweise als falsche Handwerker, angebliche Telekom-Mitarbeiter oder Mitarbeiter von Stadtwerken aus. Wie die mittelfränkische Polizei auf Nachfrage unserer Redaktion erklärt, handelt es sich dabei um ein „bundesweit auftretendes Phänomen“.
Aufmerksam auf das Problem wurde unsere Redaktion vor allem, nachdem einer Redakteurin in Nürnberg selbst ein solcher versuchter Betrug passiert war. Dabei gab sich ein Verdächtiger als Servicemitarbeiter aus, der einen TV-Kabelanschluss kontrollieren wollte und später nach einer Kundennummer des Internetanbieters verlangte. In Nürnberg sind auch andere Fälle bekannt, weshalb auch in der Stadt und der Region davor gewarnt und wichtige Hinweise gegeben werden.
Die Polizei hat dazu Tipps gegeben, die helfen sollen, sich gegen mögliche Betrügerinnen und Betrüger zu schützen.
Die Tipps der Polizei:
- Bewohnerinnen und Bewohner sollten nur Handwerker in die eigene Wohnung lassen, die selbst bestellt oder die von Vermietern oder der Hausverwaltung angekündigt wurden. Auch bei Mitarbeitenden der Stadtverwaltung sollten Sie nur Personen hereinlassen, die angekündigt wurden.
- Vor dem Öffnen der Tür sollten Sie immer durch den Türspion gucken oder bei Unsicherheit zunächst aus dem Fenster sehen. Außerdem ist es ratsam die Tür vorerst nur mit vorgelegtem Sperrriegel oder -kette zu öffnen.
- Unbekannte Personen sollten zu einem späteren Zeitpunkt wieder bestellt werden, wenn eine Vertrauensperson dabei sein kann.
- Es lohnt sich zudem, sich mit der Nachbarschaft abzusprechen, sich gegenseitig bei unbekannten Besuchern an der Haustür zu informieren und/oder Beistand zu leisten.
- Bei Servicepersonal sollten Sie sich stets einen Dienstausweis vorzeigen lassen, bevor diese in die Wohnung gelassen werden. Der Ausweis sollte dabei auf Druck, Foto und Stempel überprüft werden. Sollten Sie Zweifel haben, rufen Sie vor dem Hereinlassen bei der jeweiligen Behörde oder dem Dienstleister an und fragen Sie nach, ob dort ein entsprechender Termin bekannt ist. Die Telefonnummer sollten Sie sicherheitshalber selbst heraussuchen.
- Ganz allgemein gilt: Banken, die Polizei oder andere Behörden würden nie Personen schicken, um einen Geldwechsel durchzuführen oder Falschgeld zu überprüfen. Sollte Ihnen etwas Derartiges auffallen, sollten Sie umgehend die Polizei über ein solches Auftreten informieren.
- Sollten Lieferungen, beispielsweise Nachnahmesendungen oder Lieferungen gegen Zahlung, für Nachbarn ankommen, so sollten Sie diese nur annehmen, wenn das vorher mit den entsprechenden Personen abgesprochen wurde.
- Auch beim Abgeben von Unterschriften, etwa für angebliche Geschenke oder Besuchsbestätigungen, ist Vorsicht geboten.
- Bargeld sollte nie an der Haustür gewechselt werden, da dabei der Betrug durch Falschgeld droht.
Außerdem sollten mutmaßliche Handwerkerinnen und Handwerker während des Aufenthalts in der eigenen Wohnung nicht unbeaufsichtigt gelassen werden. Und: Sobald eine oder mehrere Personen die Wohnung betreten haben, sollte darauf geachtet werden, die Wohnungstüre selbst zu verschließen, sodass keine Personen unbemerkt im Nachhinein eintreten können, während die eigentlichen „Handwerker“ Bewohnerinnen und Bewohner ablenken.
Immer wieder warnt die Polizei vor entsprechenden Maschen und weist darauf hin. Im Februar gab es auch in Fürth vermehrt Vorfälle, bei denen sich Betrügerinnen und Betrüger als Handwerker ausgegeben haben.
Aus einer Mitteilung der mittelfränkischen Polizei von Anfang des Jahres geht hervor, dass diese meist auf einen unbeobachteten Moment warteten, um dann an Bargeld, Schmuck oder sonstige Wertgegenstände zu gelangen. Auch in Erlangen soll es mehrere Fälle gegeben haben, schrieb die Polizei zu diesem Zeitpunkt.
