Als eine 33-Jährige am vergangenen Freitag an ihrem Laptop arbeitete, erhielt sie einen vermeintlichen Hinweis ihres Betriebssystems. Angeblich sei ihre IP-Adresse für den Besuch von Websites im Zusammenhang mit Identitätsdiebstahl genutzt worden. Die Frau wurde aufgefordert, eine Supportnummer zu kontaktieren und ihren PC keinesfalls auszuschalten. Wie die Polizeiinspektion Hof mitteilt, wurde außerdem der Zugriff auf den Laptop gesperrt.
Die 33-Jährige leistete dem Aufruf Folge, kontaktierte die angezeigte Nummer des Supports und telefonierte mit mehreren weiteren Nummern, die angeblichen Support-Mitarbeitern aus verschiedenen Ländern gehörten. Über fast zwei Stunden hinweg brachten die Betrüger die Frau dazu, fast 10.000 Euro für die vermeintliche Behebung des Schadens zu überweisen.
Anzeige gegen Unbekannt
Die Frau brachte den Vorfall bei der Polizeiinspektion Hof zur Anzeige. Daraufhin leiteten die Beamten ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt ein - unter anderem wegen Betruges und des Ausspähens von Daten. Nach Angaben der Polizei ist die Wahrscheinlichkeit, dass die 33-Jährige das Geld zurückerhält, allerdings gering.
Die Polizei Hof warnt die Bevölkerung eindringlich von Fällen wie diesen und empfiehlt:
- Leisten Sie niemals über Telefon Zahlungen an angebliche Mitarbeiter von Softwarefirmen o.ä. im Zusammenhang mit angeblichen Computerstörungen!
- Gewähren Sie niemals fremden Personen Fernzugriff auf Ihren Computer!
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen!
- Geben Sie keine privaten Daten wie Kontonummern oder Zugangsdaten preis!
- Setzen Sie sich im Zweifelsfall mit der Polizei in Verbindung oder suchen Sie selbst eine offizielle Nummer des jeweiligen Support-Dienstes ihres Betriebssystems heraus!
- Versuchen Sie, durch Screenshots oder Abfotografieren des Bildschirms, die vermeintlichen Warnhinweise und Fehlermeldungen zu sichern!
- Trennen Sie ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn herunter!
- Ändern Sie sofort von einem nicht-betroffenen Gerät aus Ihre Passwörter!
- Nehmen Sie gegebenenfalls Kontakt mit ihrer Bank oder Zahlungsdiensten auf und veranlassen Sie eine Rückbuchung von bereits getätigten Überweisungen
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