
Ist es ein Eis? Oder eher ein besonders kaltes Getränk? Slush-Eis ist beides: Ein halbgefrorenes Getränk aus Wasser, Zucker, Aromen und Farbstoffen, das durch ständiges Rühren in speziellen Maschinen eine körnig-weiche Konsistenz erhält und sehr, sehr kalt ist (Achtung, Brainfreeze-Gefahr!). Gerade bei hohen Temperaturen ist es ein Renner bei Kindern, denn es ist bunt, süß und erfrischend.
Doch so harmlos, wie es aussieht, ist der eiskalte Genuss nicht, wie der Verbraucherservice Bayern in einer Pressemitteilung erklärt: Slush-Eis enthält Inhaltsstoffe, die vor allem für jüngere Kinder problematisch sein können.
Ein zentraler Bestandteil vieler Slush-Eis-Produkte ist Glycerin. Dieser Zusatzstoff sorgt dafür, dass das Eis nicht komplett gefriert und seine cremige Konsistenz behält. In der Lebensmittelindustrie ist Glycerin weit verbreitet - eine gesetzlich festgelegte Höchstmenge für den Einsatz in Slush-Eis gibt es jedoch nicht. Das ist besonders problematisch, da bereits Mengen von 100 bis 200 Millilitern bei kleinen Kindern zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall führen können. Eine britische Studie dokumentierte zwischen 2009 und 2024 mehrere Fälle, in denen Kinder nach dem Konsum von Slush-Eis medizinisch behandelt werden mussten. Für Kinder unter fünf Jahren wird der Verzehr daher ausdrücklich nicht empfohlen.
Auch die knalligen Farben sind nicht gerade unbedenklich: Hinter dem leuchtenden Blau, Rot oder Grün stecken oft künstliche Farbstoffe, die gesundheitlich nicht unbedenklich sind und im Verdacht stehen, bei Kindern Hyperaktivität und Konzentrationsstörungen zu fördern. Besonders gilt das für sogenannte Azofarbstoffe wie Tartrazin (E102), Allurarot (E129) oder Gelborange S (E110). Produkte, die solche Stoffe enthalten, müssen daher mit dem Hinweis versehen sein: „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen.“
Zu viel Zucker
Ein weiterer kritischer Punkt ist der hohe Zuckergehalt. Slush-Eis enthält oft mehr Zucker, als für einen ganzen Tag empfohlen wird - und das in nur einem einzigen Becher. Da das Getränk nicht sättigt, sondern eher zum Weitertrinken animiert, wird die aufgenommene Zuckermenge leicht unterschätzt. Die Folge, insbesondere bei regelmäßigem Konsum: Ein erhöhtes Risiko für Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Karies.
Auch wenn Slush-Eis auf den ersten Blick wie ein harmloser Sommergenuss wirkt, lohnt sich ein genauer Blick auf die Zutatenliste. Produkte mit natürlichen Farbstoffen und reduziertem Zuckergehalt sind die bessere Wahl. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, kann Slush-Eis auch selbst herstellen - mit Fruchtsaft, frischen Zutaten und ohne bedenkliche Zusatzstoffe.