
Fünf leidenschaftlich bejubelte Tore, dazu zwei Vorlagen, einige sehenswerte Tricks und jede Menge Ballgefühl: Der 22-jährige Franzose Janis Antiste überzeugte Fans und Verantwortliche des 1. FC Nürnberg schnell und nachhaltig. Bedauerlich, dass das Engagement des Mittelstürmers in Nürnberg von vornherein nur auf ein halbjähriges Leihgeschäft angelegt war. Am Montag endete der Leihvertrag beim Club offiziell. Antiste kehrt im Juli zu seinem Stammverein US Sassuolo zurück und soll – Stand jetzt – am 8. Juli mit dem Serie-A-Aufsteiger in die Saisonvorbereitung starten.
Ganz vom Tisch ist eine Rückkehr nach Nürnberg allerdings noch nicht. Am Rande des Trainingsauftakts des FCN wollte Sportvorstand Joti Chatzialexiou vergangene Woche eine Rückkehr des Publikumlieblings nicht vollends ausschließen. Allzu große Hoffnungen wollte er jedoch auch nicht verbreiten und ordnete ein, dass es um Marktsondierungen gehe. „Es gibt finanzielle Hürden, deswegen ist die Wahrscheinlichkeit eher gering.“
Mit finanziellen Hürden gemeint: Antiste soll in Italien etwa doppelt so viel im Monat verdienen, wie die Spitzenverdiener beim FCN. Schon während der halbjährigen Leihe übernahm Sassuolo den Großteil seines Gehalts. Neben den Gehaltskosten erwies sich auch die im Leihvertrag verankerte Kaufoption über vier Millionen Euro als nicht stemmbar für den Club. Zwar liegt der Marktwert des ehemaligen U21-Nationalspielers aktuell bei etwa zwei Millionen Euro, doch das Gesamtpaket bleibt für den FCN schlicht zu teuer.
Neue Hoffnung: Kann der FCN Antiste erneut ausleihen?
Trotz der finanziellen Hürden scheint eine Rückkehr nicht völlig ausgeschlossen. Bei US Sassuolo hat Antiste einen schweren Stand. Seit seiner Ankunft im Sommer 2022 wurde er bereits dreimal ausgeliehen und kam lediglich in acht Spielen zum Einsatz. Auch zur neuen Saison wird er bei den Grün-Schwarzen wieder viel Konkurrenz in der Offensive vorfinden. Ganz anders die Situation beim Club, der nach den Abgängen von Stefanos Tzimas und Mahri Emreli noch mindestens einen Angreifer sucht.
Wie die Bild-Zeitung nun erfahren haben will, läuft der Vertrag des 22-Jährigen bei Sassuolo nicht wie ursprünglich angenommen bis Sommer 2026, sondern bis Sommer 2028. Damit wäre eine weitere Leihe nach Nürnberg grundsätzlich möglich.
Dem Stürmer selbst hat es in Nürnberg offenbar gut gefallen. „Er hat gemerkt, dass es ein paar Menschen hier gibt, die sich um ihn gekümmert haben und ihn auch weitergebracht haben“, sagt Chatzialexiou. Auch die zahlreichen Club-bezogenen Beiträge von Antiste auf seinem Instagram-Profil deuten darauf hin, dass ihm die Zeit in Nürnberg gefallen hat. Der Stürmer schrieb auf Instagram, dass der FCN für ihn mehr gewesen sei als nur ein Verein – er habe dort eine echte Familie gefunden und werde den Club stets im Herzen behalten.
FCN-Fans starten Petiton: „Janis Antiste muss bleiben“
Mit seinen Aussagen abseits des Platzes und seinem Spiel auf dem Rasen hat sich der junge Franzose in die Herzen vieler Club-Fans katapultiert. Mittlerweile wurde sogar eine Online-Petition gestartet. Unter dem Titel „Janis Antiste muss bleiben“ fordern die Initiatorinnen und Initiatoren eine Rückkehr des Franzosen. In der Begründung heißt es: „Technisch stark, attraktiver Playstyle, guter Abschluss, gute Tiefenläufe, Teamplayer, Sympathieträger – alles, was wir Fans im Stadion sehen wollen.“
Mehr als 450 Fans haben ihre Stimme bereits abgegeben – jetzt liegt der Ball bei Sassuolo, Antiste und dem Club. Ob Wunsch und Wirklichkeit am Ende zusammenfinden, wird sich wahrscheinlich erst gegen Ende des Transferfensters sagen lassen, wenn der Markt von allen Beteiligten sondiert wurde.
