
Die schweren Gewitter der vergangen Nacht haben in Süddeutschland ihre Spuren hinterlassen. Während Franken weitestgehend verschont geblieben ist, hat vor allem der Süden Bayerns, die Oberpfalz, Schwaben und die Bodenseeregion die Auswirkungen des Unwetters zu spüren bekommen. Meldungen über Verletzte gab es zunächst nicht. Ein Überblick.
Stromausfälle in ganz Bayern
Blitzeinschläge in mehrere Umspannwerke haben in der Nacht für zahlreiche Stromausfälle im Freistaat gesorgt. Betroffen war dabei vor allem das Netz der Bayernwerk Netz GmbH in den Regionen Oberbayern und Ostbayern, wie ein Sprecher des Unternehmens der Deutschen Presseagentur mitteilte. Auch am Mittwochmorgen seien noch tausende Haushalte ohne Strom, die Wiederversorgung gehe jedoch zügig voran. In der Nacht waren zwischenzeitlich mehrere zehntausend Haushalte von den länger anhaltenden Ausfällen betroffen.
Bahnverkehr weiterhin eingeschränkt
Auch am Mittwochmorgen (Stand: 9.20 Uhr) blieb der Bahnverkehr aufgrund zahlreicher umgestürzter Bäume und beschädigter Oberleitungen im Süden Bayerns stark eingeschränkt. Laut Angaben der Deutschen Bahn seien viele Routen derzeit noch nicht befahrbar. "Im Moment werden die Strecken erkundet und die Auswirkungen soweit möglich beseitigt", so das Unternehmen. Fahrgästen müssen mit erheblichen Verspätungen sowie kurzfristigen Zugausfällen rechnen. Auch die S-Bahn in München ist derzeit weitgehend außer Betrieb. In Franken kommt es laut der Bahn derzeit nicht zu unwetterbedingten Verzögerungen.
Großeinsatz nach Blitzeinschlag in der Oberpfalz
In der Region war vor allem die Oberpfalz von den starken Unwettern betroffen. Fast einhundertmal musste die Beamten zu Einsätzen ausrücken - unter anderem wegen umgestürzter Bäume sowie kleinerer Unfälle durch umherfliegende Äste. In Auerbach kam es zudem zu einem Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst, nachdem ein Blitz in den Dachstuhl eines Mehrparteienhaus eingeschlagen war. Nach Angaben der Polizei wurden durch den Einschlag Teile des Dachs zertrümmert und die darunter liegende Dämmung in Brand gesetzt.
Eine zufällig vorbeikommende Polizeistreife wurde auf die Bewohner des Wohnhauses aufmerksam, die sich aufgrund eines Stromausfalls bemerkbar gemacht hatten. Die Beamten stellten daraufhin einen Brandgeruch sowie Schmorstellen im Dachboden fest. Die alarmierte Feuerwehr konnte den Brand mithilfe von Wärmebildkameras lokalisieren und bekämpfen. Bei den Löscharbeiten musste der Dachstuhl mit Schneidgerät geöffnet werden, auch eine Drehleiter kam zum Einsatz.
Die unmittelbar umliegenden Anwohner des Hauses mussten ebenfalls evakuiert werden, da die genaue Ausbreitung des Brandes zunächst unklar war. Nach zwei Stunden konnten sie in ihre Wohnungen zurückkehren. Für die Betroffenen wurde eine Notunterkunft eingerichtet, verletzt wurde niemand.

