Sylt ist bekannt für seine kilometerlangen weißen Sandstrände, das Watt, die Austern - und seine Promis. Fußballstars und Schauspieler, Stars und Sternchen bevölkern regelmäßig die Insel. Auch wenn das Nordsee-Eiland hauptsächlich von Normalbürgern besucht wird, lebt es von seinem exklusiven Flair.
Die Sansibar auf Sylt ist eine Institution
Nicht ganz unbeteiligt am Promi-Mythos ist ein uriger Holzbau zwischen Rantum und Hörnum im Süden der Insel: die Sansibar von Gastronom Herbert Seckler. Zwischen den Dünen gelegen und von der Straße aus unsichtbar, deuten nur teure Karossen auf dem vorgelagerten Parkplatz auf das Kleinod inmitten des Strandhafers hin.
Was mit einem Kiosk begann, mauserte sich mit prominenten Gästen wie Günther Netzer, Thomas Gottschalk oder Brigitte Bardot zu einem der Gastro-Hotspots der Insel. Das Lokal selbst ist gemütlich und fast immer voll, die Weinkarte so dick wie ein Telefonbuch und der Ton herzlich.
So kam der Glühwein aus Franken nach Sylt
An einem der dunkelbraunen Tische ließen sich vor etwa zehn Jahren auch zwei Franken nieder. So berichtet es die Pressestelle einer Nürnberger Institution, der Gerstacker Weinkellerei. Stefanie Gerstacker und Jürgen Toller aus Nürnberg führten zu der Zeit bereits das fränkische Unternehmen. Ihr Original Nürnberger Christkindlesmarkt-Glühwein ist legendär. Doch auch die Sansibar hatte ein Rezept für das winterliche Heißgetränk, das bei den Gästen gut ankam. Und die wollten sich davon gern hin und wieder auch ein Fläschchen mit nach Hause nehmen.
Das Ergebnis: Eine dunkle Flasche, auf der zwei sich kreuzende weiße Säbel prangen, auf der Rückseite ein unscheinbares Etikett: "Gerstacker Weinkellerei GmbH D-90451 Nürnberg". Die Säbel sind das Symbol der Sansibar, Gerstacker der Glühwein-Magnat aus Franken. Die Kooperation der Marken ist ein voller Erfolg.
Eine siebenstellige Anzahl an Flaschen verkaufen Gerstacker und Sansibar pro Jahr gemeinsam, verrät Johannes Reiter, rechte Hand der Sansibar-Geschäftsleitung und seit langem fester Bestandteil des Teams. Über ein paar Ecken kam der Kontakt mit dem Nürnberger Unternehmen zustande. Als man sich dann auf Sylt persönlich kennenlernte, nahm die Idee einer Kooperation Gestalt an - und Gerstacker baute den Sansibar-Glühwein zuhause in Nürnberg so gut nach, dass der bald in Produktion ging.
Sansibar-Punsch und Weingetränke
Das Weihnachtsgetränk war so erfolgreich, dass die beiden weitere Kreationen nachlegten. Inzwischen gibt es neben verschiedenen Punschsorten auch acht Sansibar Sommergetränke wie Hugo oder Bellini Pfirsich, die in Nürnberg mitentwickelt wurden. "Dass das mal so ein Riesending wird, hätte niemand gedacht", sagt Reiter von der Sansibar.
"Die Familien Gerstacker und Seckler sind mittlerweile seit Jahren auch freundschaftlich verbunden" heißt es aus der Gerstacker-Pressestelle. Und auch aus Sylt hört man Gutes über die Nürnberger. In der Nordsee-Insel steckt nun also auch ein bisschen Franken - und in Nürnberg ein bisschen Sylt.