
Olaf Böttcher war sichtlich und hörbar beleidigt. Und das konnte dem Verkehrsreferenten des Neumarkter Stadtrats eigentlich niemand im Rathaussaal verdenken.
Dort wurden dem Bausenat sechs Varianten für den sicherlich notwendigen Umbau der Bahnüberführung an der Ingolstädter Straße vorgelegt. Und ihm dann schnell klar gemacht, dass es eigentlich nur eine werden kann. Die, die dem Stadtbauamt und der Firma Dehn am genehmsten ist.
Nicht nur Böttcher hätte sich die Möglichkeit gewünscht, im Vorfeld alle sechs Variante eingehend studieren zu können. In seiner Funktion als Verkehrsreferent fühlte er sich schlichtweg missachtet, seine Meinung war hier offenbar nicht gefragt. Die mutmaßliche Befürchtung: zu radverkehrslastig.
"Zu viele komplizierte Pläne verwirren Nicht-Fachleute nur"
Dass den Sitzungsunterlagen nur der Plan für die eine Variante beigelegt war, die anderen fünf nur auf der Leinwand gezeigt wurden, machte es nicht besser.
Und schon gar nicht die Begründung von Stadtbaumeister Matthias Seemann, zu viele komplizierte Pläne würden Nicht-Fachleute nur verwirren.
Transparenz geht anders. Und ist in Zeiten, in denen verunsicherte Bürger bei kleinsten Versäumnissen größte Verschwörungen wittern, ein absolutes Muss, um wieder mehr Vertrauen in „die da oben“ zu schaffen.

