
An der Ingolstädter Straße werden die Andreas-Kreuze durch Schranken und eine Ampel ergänzt. Der Geh-Rad-Weg auf der nördlichen Brückenseite wird von der Kreuzung wegverlegt, zweigt schon auf der Abfahrt ab und erreicht die Hans-Dehn-Straße auf Höhe des Haupteingangs von Dehn.
Das Vorhaben hatte schon im Bausenat für Ärger gesorgt, weil die Stadt sowohl den Verkehrsreferenten Olaf Böttcher (Grüne) als auch den regelmäßig tagenden „Jour fixe Radverkehr“ übergangen hatte. Dieser Arbeitskreis ist eine Voraussetzung ist, dass Neumarkt sich „fahrradfreundliche Stadt“ nennen darf.
Nur Lippenbekenntnisse
„Wer schon länger an der angeblichen Absicht der Stadt, den Radverkehr voranzubringen, gezweifelt hat, sieht sich nun endgültig bestätigt“, so ADFC-Vorstand Hübner. Es handle sich um bloße Lippenbekenntnisse.
Wenn der Stadtrat kein Einsehen habe, werde an der Bahnbrücke in der Ingolstädter Straße auf Jahrzehnte eine fahrradfeindliche Situation betoniert, die keinerlei Attraktivität für das Radfahren besitze. „Diese Denkweise ist absolut rückwärtsgewandt und lässt den Radfahrer regelrecht im Abseits stehen“, so Hübner. „Wie soll eine Verkehrswende in Neumarkt aussehen, wenn man immer noch den motorisierten Verkehr bevorzugt und die Radfahrer und Fußgänger an den Rand drängt?“
Der Vorfall zeige dem ADFC erneut, dass es die Stadtverwaltung auch hier nicht so genau mit der Straßenverkehrsordnung nehme. „Die dort verankerte Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer bleibt erneut außen vor, obwohl diese Gleichheit aller Verkehrsteilnehmer auch noch im Neumarkter Stadtleitbild verankert ist.“
Hübners Fazit: Unter dem Strich leiden wieder die schwächsten Verkehrsteilnehmer. Fußgänger und Radfahrer, Kinder und Senioren.

