
Bereits am Montag vermeldete die Nürnberger Polizei rechtsextreme Schmierereien an Gedenktafeln in dem Park im Nürnberger Westen. Unter anderem war ein Hakenkreuz zu sehen. Die Kripo ermittelt und sucht noch Zeugen, die sich unter Telefonnummer 0911 2112-3333 melden können.
Der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Nürnberg äußerte sich nun in einer Presseerklärung bestürzt über die Hakenkreuz-Schmiererei: "Eine der im Jahr 2020 aufgestellten Gedenktafeln, die im Marie-Juchacz-Park im Stadtteil St. Leonhard an das Leben und Wirken von Marie Juchacz erinnern, mit einem Hakenkreuz zu beschmieren, ist eine bewusste Provokation und eine tiefe Entwürdigung unserer Gründerin. Marie Juchacz war die erste Frau, die je in einem demokratisch gewählten Parlament in Deutschland als Abgeordnete das Wort ergriffen hatte. Ihr Lebenswerk und ihre Persönlichkeit stehen für demokratische Werte, Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit", teilt die AWO mit.
"Das Hakenkreuz ist in Deutschland untrennbar mit dem Nationalsozialismus verbunden. Wer es heute verwendet, spricht sich daher gegen die Menschenwürde und alle bei uns gesetzlich verankerten Grundrechte aus", so der Sozialverband. "Die Verwendung des Hakenkreuzes ist eine Straftat und als solche muss diese Schmiererei auch verfolgt und bestraft werden", fordern die beiden Vorstände des Kreisverbandes Nürnberg der AWO Ina Schönwetter- Cramer und Michael Schobelt sowie die Vorsitzende des Präsidiums Angelika Weikert.
Diese Schmiererei ließen sich nicht allein dadurch beheben, dass mit einem Dampfstrahler die Gedenktafel gereinigt wird, so die AWO, die weiterhin fordert: "Gerade vor dem Hintergrund der rechtsextremen Vergangenheit in unserer Stadt sind die Sicherheitsbehörden aufgefordert zu handeln. Wir bitten aber auch die Zivilgesellschaft solche Schmierereien anzuzeigen und uns zu melden", so Schönwetter- Cramer, Schobelt und Weikert.



