Röthenbach - Zwei Sonnenschirme des Restaurants Holzwurm zerstörte das Unwetter am Freitag, den 20. Mai 2022. Nur wenige Stunden und einen Facebook-Aufruf später können sich die Besitzer des Röthenbacher Gasthauses vor Hilfsangeboten kaum retten.

Windböen, Regen und Hagel - das Wetter der vergangenen Tage war nicht nur ungemütlich, mancherorts richtete es auch Schäden an. So erlebte das auch Thorsten Kortum, Besitzer des Restaurants "Holzwurm" in Röthenbach. Dort lässt sich im Sommer auf der Terrasse unter zwei großen Sonnenschirmen die fränkische und saisonale Küche des Gasthauses genießen.

Genau diese beiden Schirme fielen am Freitagabend jedoch dem Wetter zum Opfer. Gegen 17.30 Uhr sei noch strahlender Sonnenschein gewesen, etwa eine Stunde später habe es dann begonnen, ein bisschen zu regnen. "Die Gäste waren schon alle drin und ich wollte nur noch die beiden Schirme zusammenmachen", erzählt der Gastronom, der gemeinsam mit seiner Frau seit zwei Jahren den "Holzwurm" in Röthenbach betreibt. "Dann kam eine Windhose - aus dem Nichts - und hat mir die Schirme wirklich zerlegt."

Der Wind fuhr unter die Schirme, bog sie nach oben, Streben brachen, der Mast verbog sich und als einer der schweren Schirme schräg auf ein Fenster der angrenzenden Lagerhalle fällt, schlägt es samt Rahmen heraus. Die Schirme seien quasi ein Totalschaden, sagt Kortum, für das Mittagsgeschäft auf der Terrasse und bei sommerlichen Temperaturen allerdings unerlässlich.

Hilfe über Facebook

Kortums Frau Gabi hatte dann die Idee, auf Facebook die Netzgemeinschaft um Hilfe zu bitten: "Wir brauchen bitte bitte Eure Hilfe. Es hat uns heute alle beiden großen Schirme auf der Terrasse zerlegt. Wer kann uns bitte mit jeglicher Art von Sonnenschirmen samt Ständer aushelfen?" schrieb sie in einem Post.

Die Reaktion der Userinnen und User ließ nicht lange auf sich warten: Der Beitrag wurde mehrfach geteilt, das BRK Röthenbach und das Großhandels-Unternehmen Selgros meldeten sich und brachten am nächsten Tag insgesamt drei Schirme vorbei. Immer wieder habe das Telefon geklingelt und Menschen boten ihre Hilfe an. "Irgendwann mussten wir sagen, 'Vielen Dank, aber wir sind jetzt versorgt.", erzählt Kortum. Mit zwei weiteren Schirmen von Privatleuten lässt es sich auf der Terrasse nun wieder angenehm schattig speisen.

"Wirklich Bombe"

"Die Röthenbacher sind wirklich Bombe und das ist hier einfach anders", sagt Kortum. "Wir haben schon eine sehr innige Beziehung zu unseren Gästen und es herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre." Die Hilfsbereitschaft habe sie "geflasht" - ihre Dankbarkeit drückten die beiden Restaurantbesitzer auch noch einmal in einem zweiten Posting aus: "Ihr alle seid der Wahnsinn!"

"Natürlich", sagt Kortum, "geht es auch schlimmer. Es ist zwar ärgerlich und teuer, aber zum Glück ist niemand zu Schaden gekommen." Die Hilfsbereitschaft der Röthenbacher aber habe sie "geflasht" und vor allem sehr dankbar gemacht. "Unsere Gäste sind uns sehr wichtig und es ist einfach schön zu sehen, dass es andersherum genauso ist."