München - Münchens Erzbischof Reinhard Kardinal Marx hat sich in einer ersten Reaktion "erschüttert und beschämt" von dem Gutachten der Kanzlei Wastpfahl Spilker Wastl zu den Missbrauchsfällen in seinem Bistum seit 1945 geäußert. Er bat anschließend um Entschuldigung.

Marx bat am frühen Donnerstagabend in München "im Namen der Kirche" um Entschuldigung für den Umgang mit Tätern und Opfern in den vergangenen Jahrzehnten. Er fühle sich "mitverantwortlich für die Institution Kirche in den letzten Jahrzehnten."

Fragen wurden im Anschluss an das Statement des Kardinals nicht zugelassen. Für den kommenden Donnerstag hat das Bistum eine Pressekonferenz angesetzt, in welchem die Kirchenführung zu den Inhalten des mehr als 1.800 Seiten umfassenden Gutachtens Stellung nehmen will. Seit einem ersten Gutachten aus dem Jahr 2010 habe sich Vieles geändert und es müsse sich weiterhin Vieles ändern, sagte Marx.

Die Missbrauchskrise bleibe eine "tiefe Erschütterung" für die Kirche. Die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle ist für den Kardinal Teil der Erneuerung und Reform der Kirche. Dabei stehe die Perspektive der Betroffenen "jetzt im Mittelpunkt", betonte der Kardinal.