München / Augsburg - Am Dienstag entscheidet Bayerns Ministerrat über die von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigte Neuausrichtung der Corona-Politik im Freistaat. Dabei wird es auch um die Frage gehen, wie viele Zuschauer in Zukunft in Hallensportarten wie Handball oder Eishockey erlaubt sind.

Nach einem Gespräch mit Eishockey-Sportfunktionären im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion machte der Parlamentarische Geschäftsführer der Freien Wähler Fabian Mehring am Montag in München Druck auf den Koalitionspartner: Geimpften, Genesenen und Getesteten müsse endlich wieder Normalität und Freiheit zu ermöglicht werden, so Mehring: "Und dazu gehört auch der Besuch im Stadion."

Anders der Profifußball, lebe beispielsweise das Profi-Eishockey nicht primär von Fernsehgeldern, sondern von den Erlösen seiner Zuschauer im Stadion. Nach den derzeit gültigen Regeln könnten beispielsweise in Augsburg nur zehn Prozent der zur Verfügung stehenden Plätze besetzt werden, was einen wirtschaftlichen Betrieb unmöglich mache, referierte Mehring die Klagen der Hallensportfunktionäre.

Man könne es auch nicht nachvollziehen, wenn die Fans in den nächsten Wochen zu Tausenden die Auswärtsspiele in anderen Bundesländern besuchen dürften und bei Heimspielen in Bayern weiter Geisteratmosphäre herrsche. Mehring sprach von einem "bisherigen Sonderweg der bayerischen Staatsregierung."

"Mehr Schutz als Impfungen und Tests für jedermann steht auch für die Zukunft nicht in Aussicht – und Corona wird uns vorerst bleiben", erklärte Mehring. Die heutige Lage dürfte sich deshalb kaum von der Situation im nächsten oder übernächsten Jahr unterscheiden. Insbesondere das Impfen habe sich als als erhoffter "Gamechanger" erwiesen, so dass eine erfreuliche Entkopplung zwischen Inzidenzzahl und Hospitalisierungsquote zu beobachten sei.


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Konkret sprach sich Mehring dafür aus, den Zutritt zum Stadion künftig alleine an die 3G-Regel zu knüpfen. Dann könne wieder jeder Platz besetzt und jeder Gast bewirtete werden.

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Eishockey lebt laut Fabian Mehrung deutlich mehr von den Einnahmen durch Zuschauer als der Fußball. © Freie Wähler