ERLANGEN - Nach der langen Winterpause ist im Wald wieder etwas los. Vögel, Eichhörnchen und viele andere Tiere sind unterwegs und die Bäume sprießen.

Im Frühling erwacht der ganze Wald aus seiner Winterruhe und es gibt dort viel zu entdecken. Am besten ist es, du bringst ein bisschen Zeit mit und gehst nicht nur im Wald spazieren, sondern setzt dich zwischendurch einfach mal auf einen Baumstamm oder eine mitgebrachte Decke, und lauschst den Stimmen der vielen Waldbewohner. Malin Beer, Försterin und Mitarbeiterin im Walderlebniszentrum in Tennenlohe, erklärt, was dort jetzt gerade passiert.

Es summt und brummt, aber vor allem hörst du das Konzert der vielen Vögel. Sie freuen sich darüber, dass der Winter vorbei ist und sie wieder leichter Nahrung finden.

Ganz sicher wirst du im Wald auch ein emsiges Klopfen vernehmen. Das ist der Buntspecht, der Häusle-Bauer unter den Vögeln. Er baut kleine Höhlen in die Bäume, damit seine Küken sicher heranwachsen können. Bald ist Paarungszeit bei den Spechten.

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Im Frühling legt der Buntspecht wieder los. Es gilt, eine Höhle für den Nachwuchs zu bauen. Foto: Stefan Stirnweiß. ©

Doch die armen Spechtmännchen haben es in dieser Zeit gar nicht leicht. Wenn ihre Baumhöhle fertig ist, wird sie vom Spechtweibchen begutachtet. Gefällt der Spechtfrau das neue Zuhause nicht, muss der Spechtmann nachbessern - und, wenn er großes Pech hat, sogar eine neue Höhle bauen.

Spechte hämmern aber auch, weil sie im Stamm nach Nahrung suchen. Sie fressen Insekten und Maden, die sie mit ihrem langen Schnabel aus dem Holz pulen. Ausserdem markieren Spechte mit dem Klopfen ihr Revier.

Die Baulust der Spechte kommt vielen anderen Tieren zu Gute. Sie müssen nicht selber tätig werden, sondern ziehen einfach in die verlassenen Höhlen ein. So, wie der Kleiber, ein kleiner rundlicher, graubrauner Vogel mit blauem Bauchgefieder. Zur Zeit sieht man ihn sehr häufig. Er ist ein kleiner Akrobat. Man erkennt ihn auch daran, dass er kopfüber die Bäume herunter spaziert.

Der Kleiber ist auch ein Baumeister. Er mauert die Löcher der Spechthöhlen mit einer Mischung aus Lehm und seinem eigenen Speichel so eng zu, dass er gerade noch hindurch paßt.

Das Eichhörnchen ist aus seiner Winterruhe erwacht. Noch ist es auf Vorräte aus dem vergangenen Herbst angewiesen. Foto: Malin Beer © Rudolf Vornehm und LWF

Auch das Eichhörnchen wohnt gern in verlassenen Spechtbehausungen. Es ist jetzt wieder aktiv und saust die Baumstämme auf und ab auf der Suche nach Nüssen und Eicheln, die es im vergangenen Herbst versteckt hat.

Doch das niedliche Eichhörnchen ist auch ein Räuber. Findet es Eier in einem Nest, dann freut es sich über diese Abwechslung auf dem Speiseplan. Manchmal verspeist es sogar Vogelküken.