NÜRNBERG - Auch wenn die CSU vielerorts teils deutliche Verluste im Vergleich zu 2014 hinnehmen muss, bleiben die Kreistage in der Region weiterhin fest in christsozialer Hand. Es gab aber auch einige Überraschungen.

Eines der besten Ergebnisse holen die Christsozialen mit über 44 Prozent im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen, gefolgt vom Landkreis Neumarkt mit 41 Prozent und vom Kreis Ansbach mit 40 Prozent. Eigentliche Gewinner der Kreistagswahlen sind aber wie zuletzt bei allen Wahlen die Grünen, die überall zulegen konnten.

Den deutlichsten Zuwachs von etwa acht Prozentpunkten schafften die Grünen im Landkreis Forchheim, die auf – so der vorläufige Stand – über 18 Prozent kamen. Damit verfehlen sie nur knapp Platz zwei in der Wählergunst, den ein Zusammenschluss um die Freien Wähler mit knapp 20 Prozent verteidigen konnte. Auf Platz eins finden sich – wenn auch um drei Punkte geschrumpft – nach wie vor die Christsozialen mit fast 35 Prozent. Die SPD landet abgeschlagen bei rund elf Prozent.


CSU liegt im Stadtrat Nürnberg weiter vorn


Das Resultat im Landkreis Forchheim ähnelt stark dem in etlichen Landkreisen in der Metropolregion Nürnberg, darunter die Kreise Erlangen-Höchstadt, Neumarkt, Ansbach oder Nürnberger Land: Die CSU führt nach wie vor mit deutlichem Abstand, gefolgt von Freien Wählern und/oder Grünen. Vor allem diese schaffen es weiter mit ihren Themen Umwelt- und Klimaschutz ordentlich zu punkten – und das längst nicht mehr nur in den Großstädten.

Freie Wähler kommen gut weg

Vergleichsweise schwach bleiben die Grünen mit knapp zwölf Prozent (plus zwei Punkte im Vergleich zu vor sechs Jahren) nur im Landkreis Neumarkt. Sehr gute Werte erzielt die einstige reine Ökopartei hingegen im Kreis Nürnberger Land (knapp 20 Prozent) und im Kreis Erlangen-Höchstadt (gut 20 Prozent).

Gleichermaßen gut kommen in zahlreichen Kreisen die Freien Wähler (und angeschlossene Gruppierungen) an. Nicht nur im Kreis Neumarkt punkteten sie trotz eines Minus von drei Punkten ordentlich (fast 24 Prozent), sondern auch im Kreis Ansbach mit 20,5 Prozent oder im Kreis Nürnberger Land mit über 22 Prozent; hier gewannen sie sogar leicht im Vergleich zu 2014 hinzu.


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Hauptverlierer ist vielerorts bei der Kreistagswahl einmal mehr die SPD. Die größten Einbußen müssen die Genossen in den Kreisen Erlangen-Höchstadt (ein Minus von über acht Punkten auf 13,5 Prozent) und Nürnberger Land (minus zehn Punkte auf 13,4 Prozent) hinnehmen. Gleichwohl holen sie in diesen beiden Kreisen ebenso wie im Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim mit je gut 13 Prozent mit ihre besten Ergebnisse bei der Kreistagswahl 2020.

Wenige Vertreter der AfD

Ein besseres Ergebnis erreichen die Genossen mit 16 Prozent lediglich im Kreis Weißenburg-Gunzenhausen; hier überholen sie sowohl Grüne als auch Freie Wähler, die je bei rund 15 Prozent landen. Schlechter schneidet die SPD sowohl im Kreis Neumarkt (minus vier Punkte auf knapp elf Prozent) als auch im Kreis Ansbach (minus sechs Punkte auf fast zwölf Prozent).

Neu werden in mehreren Kreistagen, darunter Forchheim und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, erstmals einige wenige Vertreter der AfD sitzen. Über mittlere einstellige Werte wie im Kreis Nürnberger Land kommt die AfD allerdings nicht hinaus. In Landkreisen wie Ansbach oder Weißenburg-Gunzenhausen war die Partei gar nicht angetreten.